Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September, lädt das Kulturforum München-West in Zusammenarbeit mit dem Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing und dem Institut für zukunftsweisende Geschichte zu einem Stadtteilspaziergang zu den belasteten Denkmälern in Pasing ein. Der Spaziergang startet um 15 Uhr am Bismarck-Brunnen am Wensauerplatz, den der Künstler Josef Flossmann 1914 gestaltet hat. Dort geht es um die Verehrung fragwürdiger Helden vergangener Zeiten, zu denen heute Bismarck zählt. Der erste Reichskanzler des Deutschen Reiches steht in der Kritik für antisemitischen Äußerungen, Rassismus, seine repressive Politik gegen Sozialisten und Katholiken, sowie seine Rolle im Kolonialismus.
Um 16.30 Uhr geht es am Gefallenendenkmal von Hans Osel in der Bäckerstraße aus dem Jahr 1934 weiter. Dort wird die Frage diskutiert, wie das Denkmal zu einem Lernort für den Frieden werden kann.
Auf eine kritische Diskussion mit den Besuchern freuen sich die Bezirksausschussmitglieder Angela Scheibe-Jaeger, Lena Schneck und Gerald Zehetbauer, sowie Raoul Koether vom Kulturforum München-West. Kulturforums-Vorstandsmitglied Koether: „Denkmäler sollen Erinnerungsorte sein, die im Lauf der Geschichte immer wieder neu bewertet werden müssen. Beide Denkmäler sollten wir deshalb in einen neuen Kontext stellen, damit sie mehr sein können, als die Wohnzimmerdekoration des öffentlichen Raums.“
Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet bei jedem Wetter statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.