„Heimat sein“

In St. Clemens wird am Sonntag, 19. März Patrozinium und auch 100-jähriges Jubiläum gefeiert. (Foto: Pfarrverband)
In St. Clemens wird am Sonntag, 19. März Patrozinium und auch 100-jähriges Jubiläum gefeiert. (Foto: Pfarrverband)
In St. Clemens wird am Sonntag, 19. März Patrozinium und auch 100-jähriges Jubiläum gefeiert. (Foto: Pfarrverband)
In St. Clemens wird am Sonntag, 19. März Patrozinium und auch 100-jähriges Jubiläum gefeiert. (Foto: Pfarrverband)
In St. Clemens wird am Sonntag, 19. März Patrozinium und auch 100-jähriges Jubiläum gefeiert. (Foto: Pfarrverband)

Die beiden katholischen Pfarreien St. Clemens und St. Vinzenz feiern heuer ihren 100. Geburtstag. Einst hatte der damalige Münchner Erzbischof Michael Kardinal Faulhaber bekanntgegeben, dass zum 1. März 1923 die Pfarrei St. Clemens als eigenständige Pfarrei errichtet werde. Gleiches geschah für St. Vinzenz. So begehen die beiden Pfarreien, die heute einen gemeinsamen Pfarrverband bilden, ihr Jubiläum auch gemeinsam. Der Auftakt zu den Festivitäten findet im Rahmen des Patroziniums in St. Clemens statt, wo am Sonntag, 19. März ein Festgottesdienst gefeiert wird.

Um die Jahrhundertwende 1900 erlebte München einen rasanten Zuzug und stetiges Wachstum. Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke und der Industrialisierung entstanden mehr Arbeitsplätze und die Einwohnerzahl stieg. So wuchsen auch die Pfarreien und es bestand Bedarf neue Kirchenhäuser zu errichten. Aus der einstigen Pfarrei „Mariä Himmelfahrt“ (heute „Herz Jesu“) wurden daher zwei neue Pfarreien „ausgegründet“. St. Vinzenz in der Klarastraße 16 und St. Clemens in der Renatastraße 7 entstanden. Und obwohl die Sorgen der Wirtschaftskrise drückten, konnten die Kirchen mithilfe von Spenden fertig gebaut werden. St. Clemens wurde kurz vor Weihnachten, am 23. Dezember 1923 geweiht, St. Vinzenz am 9. September im darauffolgenden Jahr g. Beide Kirchen wurden im Krieg schwer beschädigt, weswegen sie nicht mehr die Originale von vor 100 Jahren sind: St. Vinzenz musste man in den 50er Jahre neu errichten und St. Clemens in den 60er Jahren neu gestalten. 2001 wurde aus den autonom organisierten beiden Pfarreien ein gemeinsamer Pfarrverband, der mehr und mehr zusammenwuchs. Pfarrer Wendelin Lechner leitet heute den Pfarrverband St. Vinzenz und St. Clemens und betreut ihn zusammen mit seinem Team seelsorgerisch. 5569 Katholiken zählt der Pfarrverband aktuell, zudem Menschen, die sich mit der einen oder anderen Pfarrei verbunden fühlen.

„Darauf kommt es an“

„Über viele Generationen hinweg sind die Pfarrgemeinden St. Clemens und St. Vinzenz vielen Menschen eine Heimat geworden“, sagt Pfarrer Lechner. „Ganz besonders dankbar bin ich, dass dies nach über zwanzig Jahren Pfarrverband ganz selbstverständlich über die Pfarrgrenzen hinweg der Fall ist.“ Im Pfarrverband kennen sich die Menschen, sie vernetzen sich, sie feiern gemeinsam Gottesdienste und sorgen füreinander, sagt Pfarrer Lechner. Die Kirche stehe zwar vor einer Umbruchszeit. „Künftig wird es weniger hauptamtliches Personal und auch weniger finanzielle Ressourcen geben“, sagt er. „Aber auch in einer veränderten Kirche wird der Glaube Menschen eine Heimat sein. Darauf kommt es an.“ So blickt man in St. Clemens und St. Vinzenz nicht nur auf eine bewegte Vergangenheit, sondern auch hoffnungsfroh in die Zukunft.
Das 100-jährige Bestehen feiert der Pfarrverband am Sonntag, 19. März mit einem Festgottesdienst um 10 Uhr in St. Clemens. Dabei werden die Kirchenmusiker mit Chor und Orchester die „Haydn Jugendmesse in F-Dur“ spielen. Generationen von Ministranten und Seelsorgern sind dazu eingeladen, ebenso alle, die gern mitfeiern und mitbeten möchten. Nach dem Gottesdienst wird es einen Stehempfang geben, mit Gelegenheit zur Begegnung und zum Austausch.
Im Mai gehen die Feiern im Pfarrverband weiter: Am 1. Mai wird bei St. Clemens der Maibaum aufgestellt, am 26. Mai wird in St. Vinzenz zum Pfingstfeuer auf der Pfarrwiese mit
Open-Air-Gottesdienst für Jung und Alt eingeladen. Diese und weitere Termine sind der Internetseite bzw. den Infokästen des Pfarrverbands zu entnehmen.

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