Nach zwei Jahre Corona-Pandemie ist endlich Licht am Ende des Tunnels und das bayerische Gastgewerbe startet mit seiner Ausbildungskampagne wieder durch – rechtzeitig um viele neue Auszubildende ab August 2022 zu gewinnen. Die ständig wachsende Leitökonomie Tourismus in Bayern bietet jungen Menschen nicht nur eine breit angelegte, moderne Ausbildung, sondern bereits in jungen Jahren viele Karrieremöglichkeiten mit Verantwortung.
Hautnah hat die Branche in den letzten beiden Jahren erlebt, wie sehr Menschen einen Besuch im Wirtshaus, einen geselligen Abend oder Geburtstagsfeier im Restaurant vermissen. „Wir fehlen den Menschen, wenn wir nicht da sind. Wir machen Menschen tagtäglich glücklich. Bei uns können Menschen zusammenkommen, gutes Essen und Getränke genießen und Kraft schöpfen. Es sind unsere rund 470.000 Mitarbeiter in ganz Bayern, die Speisen und Getränke zubereiten, diese mit einem Lächeln und herzlichen Worten servieren oder schöne Feste ausrichten.“, betont Susanne Droux von der DEHOGA Bayern.
Die Krise selbst habe das Gastgewerbe genutzt, um gleich zwei Ausbildungsprojekte auf den Weg zu bringen: Das erste bundes- und branchenweiten DEHOGA-Qualitätssiegel „TOP-Ausbildungsbetrieb”, an dem man gute Ausbildungsbetriebe erkennen kann. Die ersten 100 Hotels und Gastronomiebetriebe in Bayern sind bereits als TOP-Ausbildungsbetrieb zertifiziert und verpflichten sich, zwölf Leitsätze für eine qualitativ hochwertige Ausbildung einzuhalten. Zu den Kriterien zählen die Betreuung durch einen „Paten“, die Balance von Arbeit und Privatleben sowie eine Ausbildung auf fachlich hohem Niveau. Auch das Zwischenmenschliche soll nicht zu kurz kommen wie gelebte Wertschätzung, gegenseitiger Respekt und gute Arbeitsbedingungen. Die Einhaltung dieser Kriterien bestätigen übrigens die eigenen Auszubildenden einer externen Prüfstelle in einer anonymen Onlinebefragung (www.topausbildung.de).
Zweitens wurden alle Ausbildungsberufe modernisiert und treten im Herbst 2022 in Kraft. Künftig wird es sieben Ausbildungsberufe im Gastgewerbe geben, neben „Koch/Köchin“, „Fachmann/-frau für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie“, Hotelfachmann/-frau“, „Kaufmann/-frau für Hotelmanagement“ sowie „Fachmann/-frau für Systemgastronomie“ auch die beiden zweijährigen Berufe „Fachkraft Küche“ sowie „Fachkraft für Gastronomie. „Gemeinsam Zukunft denken, war das Leitmotiv bei der gastgewerblichen Neuordnung. So werden Querschnittsthemen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit integriert und der Fokus auf Verbraucherschutz, Hygiene, Zusammenarbeit im Team oder Gastkommunikation gelegt“, erklärt Susanne Droux.
Nach Angaben der dehoga-Geschäftsführerin für Berufsbildung und Branchenförderung sollen die jungen Fachkräfte künftig noch besser auf ihre Rolle als Führungskräfte vorbereitet werden, indem sie bereits in der Erstausbildung die Anleitung von Mitarbeitern, Kalkulation, Verkaufsförderung und Vertrieb sowie wirtschaftliches Denken erlernen. Auch werden verstärkt aktuelle Trends, zum Beispiel veränderte Ernährungsgewohnheiten, in der Ausbildung aufgegriffen. „Trotz Corona haben selbst im Jahr 2021 wieder rund 3.600 junge Menschen eine Ausbildung im bayerischen Hotel- und Gastgewerbe begonnen und im Herbst 2022 sollen es noch mehr werden“, betont Susanne Droux.