Es schaut so putzig aus, dass man glauben möchte, es kann kein Wässerchen trüben. Doch das Mauswiesel ist ein furchtloser und effektiver Jäger und schreckt bei der Beutejagd vor nichts zurück. Lydia Schübel, die Biologin des Münchner Tierschutzvereins, stellt das kleine Energiebündel, das mit nur rund elf Zentimeter Körperlänge und 25 Gramm Gewicht das kleinste Raubtiere der Welt ist, derzeit auf der Webseite des Vereins als aktuelles Wildtier des Monats vor. Dabei kommen überraschende Details zum Vorschein.
So berichtet sie, dass das Tier trotz seiner geringen Größe problemlos fünf Mäuse am Tag fressen und mindestens so viele fangen könne. Mit seinem schlanken, langestreckten Körperbau passe es perfekt in Mäusegänge und könne diese rasend schnell erkunden. „Aber dieses übermütige Raubtier fürchtet sich auch nicht vor viel größeren Beutetieren. Neben Eidechsen und Vögeln jagt es auch ausgewachsene Ratten, Wildkaninchen oder junge Feldhasen, die das 40-fache des eigenen Gewichts betragen”, schreibt die Wildtierexpertin. „In der Landwirtschaft werden Mauswiesel deshalb als Nützlinge angesehen und in manchen Regionen oder auf Inseln sogar absichtlich angesiedelt. Es findet, auch wegen ihrer geringen Größe, kaum Bejagung statt.”
Auch einen kleinen Exkurs in die Vergangenheit bietet die Biologin an. Man erfährt, dass Mauswiesel im Mittelalter keinen guten Ruf hatten, ihr Fauchen als dämonisch gebrandmarkt wurde und sie selbst als böse Hausgeister von Hexen galten. Kamen die Tiere wegen vieler Mäuse in der Nähe eines Hauses vor, so musste sich die Hausfrau vorsehen, nicht in die Mühlen der Inquisition zu geraten.
Lydia Schübel erläutert auch die Kommunikation des kleinsten Wiesels, die Beziehung der Geschlechter untereinander und die blitzschnelle Aufzucht der Jungen. Bereits nach zwei Monaten wird der Nachwuchs selbstständig und schon im Alter von drei Monaten sind die Weibchen geschlechtsreif. Zum rasanten Leben der kleinen Räuber passt auch, dass sie keinen Winterschlaf machen, sondern auch in der kalten Jahreszeit auf Jagd sind. In manchen Regionen färben sie sich dazu im Winter komplett weiß.
Den kompletten Artikel kann man unter www.tierschutzverein-muenchen.de in der Rubrik „Wildtier des Monats” nachlesen.