Ätherische Öle wirken positiv auf Körper und Seele. Dies machen sich auch Magdalena Lechner, Barbara Reichling und Imke Spieß zu nutze. Die Kinderkrankenpflegerinnen arbeiten auf der Kinderkrebsstation der München Klinik Schwabing und haben sich in der Aromapflege für Kinder weitergebildet. „Das Angebot gibt es mittlerweile seit zwei Jahren und wir haben bisher nur positive Erfahrungen gemacht“, sagt Magdalena Lechner. Die Aromapflege wird dabei stets auf die jungen Patient*innen und deren vorliegende Problematik abgestimmt.
„Wir behandeln etwa entzündete oder ganz trockene Haut“, erklärt Imke Spieß, „wenden ätherische Öle aber auch bei psychosomatischen Problemen an. Wir sprechen das Ganze immer in unserem Team sowie mit den behandelnden Ärzten ab. Und selbstverständlich auch mit den Patient*innen und deren Eltern.“ Das Angebot der Aromapflege soll auf der Kinderkrebsstation der München Klinik Schwabing noch weiter ausgebaut werden. „Die Aromapflege kann die schulmedizinische Behandlung natürlich nicht ersetzen, aber gut unterstützen, wie unsere Beobachtungen zeigen“, betont Barbara Reichling.
Die ätherischen Öle können dabei über die Haut oder über den Geruchssinn aufgenommen werden. „Wir nutzen verschiedene Arten der Anwendung – angefangen von einer warmen Auflage über eine Fußmassage oder ein Fußbad bis hin zur Handmassage“, erzählt die Kinderkrankenpflegerin weiter. In der Regel dauert eine Anwendung 20 Minuten plus Nachruhzeit. „Bei der Aromapflege für Kinder nutzen wir die Kraft der Natur. Ein ätherisches Öl wirkt nicht nur in eine Richtung, sondern kann in ganz unterschiedlichen Bereichen Anwendung finden. Das finde ich unglaublich faszinierend“. Und Imke Spieß ergänzt: „Die Aromapflege ist eine ganzheitliche Anwendung. Sie kann das Wohlbefinden der Patienten insgesamt verbessern, etwa in der akuten Krebstherapie aber auch im Palliativbereich, in dem wir mit Raumbeduftungen arbeiten.“
Die Aromapflege kann immer gut angepasst werden und ist daher sehr individuell einsetzbar. „Das hat viele Vorteile“, betont Magdalena Lechner. „Wir haben immer die Möglichkeit, für jedes Kind ein passendes Öl zu finden.“ Und die drei Kinderkrankenschwestern wenden die ätherischen Öle nicht nur bei ihren Patient*innen, sondern auch im Kollegenkreis an. „Für das Team haben wir ein Maskenspray besorgt, das nicht nur gut riecht, sondern auch antiviral und antibakteriell wirkt“, verrät Barbara Reichling.
Finanziell unterstützt wird die Aromapflege für Kinder von der „Initiative krebskranke Kinder München e.V.“. Die 1985 gegründete Initiative unterstützt an Krebs erkrankte Kinder, die in München behandelt werden, sowie deren Angehörige durch vielseitige Maßnahmen. Sie versteht sich als Interessensvertreter und Fürsprecher der betroffenen Familien. Ziel ist es, die Lebenssituation krebskranker Kinder und ihrer Familien zu verbessern, sie in ihrer Extrembelastung zu stützen und ihnen Perspektiven zu bieten – während der akuten Erkrankung, aber auch in den Jahren danach.
Weitere Informationen zur „Initiative krebskranke Kinder München e.V.“ gibt es im Internet unter www.krebs-bei-kindern.de oder unter Tel. (089) 9545 92480.