Veröffentlicht am 20.10.2021 13:38

Einem Tier folgen meist weitere


Von Elisabeth Schönberger
Im Herbst ziehen die Tiere zur Äsung vom Wald auf die Felder und suchen danach wieder den Schutz des Waldes auf. Dabei kommt es in den Monaten November und Dezember vermehrt zu Wildunfällen. (Foto: Don DeBold)
Im Herbst ziehen die Tiere zur Äsung vom Wald auf die Felder und suchen danach wieder den Schutz des Waldes auf. Dabei kommt es in den Monaten November und Dezember vermehrt zu Wildunfällen. (Foto: Don DeBold)
Im Herbst ziehen die Tiere zur Äsung vom Wald auf die Felder und suchen danach wieder den Schutz des Waldes auf. Dabei kommt es in den Monaten November und Dezember vermehrt zu Wildunfällen. (Foto: Don DeBold)
Im Herbst ziehen die Tiere zur Äsung vom Wald auf die Felder und suchen danach wieder den Schutz des Waldes auf. Dabei kommt es in den Monaten November und Dezember vermehrt zu Wildunfällen. (Foto: Don DeBold)
Im Herbst ziehen die Tiere zur Äsung vom Wald auf die Felder und suchen danach wieder den Schutz des Waldes auf. Dabei kommt es in den Monaten November und Dezember vermehrt zu Wildunfällen. (Foto: Don DeBold)

Im Herbst erschweren Nebel, Regen und Dämmerung Autofahrern die Sicht. Statistisch gesehen kommt es in den Monaten November und Dezember häufiger zu Wildunfällen, denn die Tiere suchen in Wäldern und auf Feldern Futter und müssen aufgrund immer kleiner werdender Lebensräume Straßen queren. Fahrzeugführer sollten daher vor allem in den Morgen- und Abendstunden, in denen das Wild aktiver ist, vorausschauend und wachsam fahren, rät der Tierschutzverein München.

Besonders jetzt gilt es, Wildwechsel-Warnschilder ernst zu nehmen und angepasst zu fahren - vor allem in bewaldeten und ländlichen Gebieten. Erblickt man ein Wildtier, sollte man sich darauf gefasst machen, dass weitere Tiere aus der Herde oder dem Sprung folgen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, mit Fernlicht zu fahren, um Reh, Wildschwein und Co. rechtzeitig erkennen zu können. Experten raten jedoch zum sofortigen Abblenden bei Sichtkontakt, da das Tier sonst reglos im Lichtkegel stehen bleibt. Besser und effizienter sei es, die Tiere durch Hupen zu verscheuchen.

Zusammenstoß. Was nun?

Ausweichen sollte man nur, wenn keine Gefahr für sich selbst oder entgegenkommende Autofahrer besteht. Falls sich ein Zusammenprall nicht mehr vermeiden lässt, sollte man sofort bremsen, das Warnblinklicht einschalten und die Unfallstelle mit einem Warndreieck absichern. Ist auszuschließen, dass von dem angefahrenen Tier eine Gefahr ausgeht, ist es behutsam mit Handschuhen von der Fahrbahn zu ziehen. Der Unfall muss augenblicklich der Polizei gemeldet werden, diese verständigt dann den Revierinhaber. Das gilt auch, wenn das verletzte Tier flüchtet.

„Kleinere Wildtiere wie Igel oder Marder können im Raum München in unserem Tierheim versorgt und später wieder ausgewildert werden”, sagt Kristina Berchtold, Sprecherin des Tierschutzvereins München. Auf keinen Fall sollte man ein verletztes Tier zurücklassen; das erfüllt den Tatbestand der Tierquälerei und kann vom Gesetzgeber mit einer Geldstrafe oder sogar einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Im Anschluss an einen Wildunfall sollte man unbedingt eine Schadensmeldung aufnehmen lassen. Diese ist wichtig für die KFZ-Versicherung.

„Bei schlechter Witterung ist eine angepasste Fahrweise die beste vorbeugende Maßnahme, um Mensch und Tier zu schützen”, so Berchtold. Abschließend rät sie: „Wer aber die drastische und schockierende Erfahrung eines Wildunfalls gemacht hat, sollte unbedingt mit Freunden oder der Familie darüber sprechen, denn solch ein Erlebnis kann einem sehr lange nachhängen und extrem belastend sein.”

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