Veröffentlicht am 11.10.2021 22:41

„Ich bin das Brot”


Von red
"You are what you eat": Filmstill aus Video von Janine Mackenroth. (Foto: Janine Mackenroth)
"You are what you eat": Filmstill aus Video von Janine Mackenroth. (Foto: Janine Mackenroth)
"You are what you eat": Filmstill aus Video von Janine Mackenroth. (Foto: Janine Mackenroth)
"You are what you eat": Filmstill aus Video von Janine Mackenroth. (Foto: Janine Mackenroth)
"You are what you eat": Filmstill aus Video von Janine Mackenroth. (Foto: Janine Mackenroth)

Das Brot hat in der kulturellen Entwicklung der Menschheit eine große Evidenz. Dazu gehört auch das Verständnis von Brot als Sinnbild für Leben in der jüdisch-christlichen Vorstellungswelt. Seit dem 16. Jahrhundert wird Brot mit der Kunst in Zusammenhang gebracht. In der Malerei sind es vornehmlich religiöse und profane Werke, welche das Brot thematisieren. Pieter Breughels Kupferstiche „Die fette und die magere Küche“ (1563) zeigen beispielhaft, wie Reichtum und Armut darüber entscheiden, was auf den Tisch kommt. Bis zur Moderne diente Brot vor allem als Motiv in der Stilllebenmalerei. Durch neue Kunstrichtungen wie Pop-Art, Nouveau Realisme und Aktionskunst erfuhr das Brot im Schaffensprozess der Künstler einen grundlegenden Wandel. So hatte der Objektkünstler Daniel Spoerri 1961 in seinem Werk „Catalogue Tabou“ Müll in Brotteig eingebacken. Eine andere ungewohnte Perspektive auf einen gastlich gedeckten Tisch mit Brot schuf der Künstler mit seiner Assemblage „Eaten by Nobody“. Dieses Werk ist aktueller denn je, es verweist auf die signifikante Debatte über Lebensmittelverschwendung.

Im Wandel

Die Essayausstellung „Ich bin das Brot“ präsentiert Werke von Joerg Lehmann (Berlin), Sonja Alhäuser (Berlin) und Janine Mackenroth (München) und thematisiert Brot sowohl als Grundnahrungsmittel im Wandel der Kulturen und Zeiten, als auch dessen gesellschaftliche Relevanz und ikonische Motivik sowie den Wandel von Essverhalten. Der Fotograf Joerg Lehmann dokumentiert und inszeniert das Lebensmittel in ganzer Evidenz. Seine Fotografien zeugen von seiner persönlichen Beziehung zum Brot als Grundnahrungsmittel.

Von Sonja Alhäuser werden Bildzeichnungen und Objekte präsentiert, in der das Brot als Symbol und eingebunden als eine Art Bildgebäck eine wichtige Rolle spielt. Unter anderem beschäftigt sich die Künstlerin inhaltlich mit der Prunkfeier zur Heirat von Renata von Lothringen und Erbprinz Wilhelm von Bayern im Jahr 1568.

„You are what you eat“

„You are what you eat“ (dt.: Du bist, was du isst) lautet der Titel des Videos einer Performance der Künstlerin Janine Mackenroth, das während Ihres Aufenthalts als Artist in Residence im Jahr 2018 im New Yorker Stadtteil Brooklyn entstand. Auslöser für die Selbstperformance war Mackenroths Entdeckung des Snacks „Blue Chips“ der Firma „Garden of Eatin´“. Blue Chips werden aus biologischem Blaumais hergestellt. Die blaue Farbe und herzhafte Textur machen die Chips zu einem einzigartigen Snack.

Die Essayausstellung „Ich bin das Brot” mit den Künstlern Joerg Lehmann, Sonja Alhäuser und Janine Mackenroth kann von Donnerstag, 21. Oktober, bis Sonntag, 28. November, von Dienstag bis Sonntag jeweils von 16 bis 20 Uhr in der Pasinger Fabrik (august-Exter-Straße 1) besucht werden. Der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Am Mittwoch, 20. Oktober, findet von 18 bis 21 Uhr die Vernissage statt. Während der gesamten Ausstellungszeit bis Ende November findet ein umfangreiches Begleitprogramm zum Thema Brot statt. So können Teilnehmer beispielsweise am Sonntag, 24. Oktober, im Kurs „Brot backen für den Eigenbedarf” der Münchner Volkshochschule von 11 bis 17 Uhr lernen, wie sie ihr eigenens Brot backen. Am Dienstag, 26. Oktober, wird der Film „Brot“ gezeigt. Authentische Eindrücke führen ein in die heutige Welt des Brotes. Mehr Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm unter www.pasinger-fabrik.de im Internet.

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