Schon vor der Sommerpause behandelte der Bezirksausschuss 21 (BA) die Verkehrssituation rund um die Oselschule und griff damit die vielen Diskussionen und Beschwerden der Eltern der vergangenen Jahre auf. Diesmal sorgte ein Grünen-Antrag für weitergehende Vorschläge.
Demnach soll der Abschnitt vor der Schule einspurig werden, die Kreuzung Osel-/Orthstraße mittels Pflanztröge und roter Abmarkierung komplett vom Parkverkehr frei bleiben, die gesamte Oselstraße als wechselseitige Parkzone erklärt werden und eine „Bannmeile“ um die Schule gezogen sein, damit Eltern vor Schulbeginn nicht mehr an die Schule heranfahren.
Beim Ortstermin zu Schuljahresanfang mit Rektorin Nicole Söldenwagner, Polizei, Vertretern des Mobilitätsreferats, des BA und des Elternbeirats wurden sämtliche Probleme angesprochen. „Zum Bringverkehr in der Früh kommt der Durchgangsverkehr, also der Ausweichverkehr von der Pippinger Straße, hinzu. Schleichverkehr kann man das nicht nennen, weil die Autos wirklich schnell unterwegs sind“, so Elternbeiratsvorsitzender Steve Gebhardt.
Besonders der Kreuzungsbereich Osel-/Orthstraße sei „super gefährlich“, weswegen man hier eine Freiräumung und eine rote Abmarkierung für sehr wünschenswert halte. „Dann wird es für die Kinder einfacher und übersichtlicher.“ „Ein Halteverbot unterstütze ich“, meinte Peter Funke vom Mobilitätsreferat. „Die Sichtbeziehungen sind für Kinder hier wirklich unglücklich.“
Eine rote Abmarkierung werde erfahrungsgemäß häufig missachtet. Und beim Halteverbot sei die Straße frei, wodurch aber die Autos schneller fahren würden. „Einen autofreien Raum können wir hier nicht schaffen, das ist illusorisch. Es gibt nicht nur Kinder hier.“
Da greife schon eher das versetzte Parken, so Funke. Doch schon während des Ortstermins fuhren fast ausschließlich Autos die Oselstraße entlang, die vor der Schule hielten und Kinder rausließen.
„Das individuelle Fehlverhalten der Eltern führt ganz häufig zu den gefährlichen Situationen vor den Schulen“, kommentierte Wolfgang Müller von der Polizeiinspektion 45. „Dazu zählen Gehwegparken, Parken auf dem Zebrastreifen, Wenden in den engen Straßen und so weiter. Es ist unser Hauptanliegen, die Eltern darüber aufzuklären. Und zwar nicht nur hier, die Erfahrung machen wir an allen Grundschulen.“
Graciela de Cammerer vom BA empfahl, wieder das Banner „Lasst die Autos stehen und uns Kinder gehen“ aufzuhängen. „Die haben wir vor Jahren anfertigen lassen. An vielen Schulen hängen die schon. Hier an der Oselschule vermisse ich das Banner.“
Und Funke ergänzte: „Leider haben wir einen massiven Mangel an Schulweghelfern. Auch hier wäre ein größeres Engagement der Elternschaft generell wünschenswert.“ Ein Drittel der Helferstellen stadtweit seien unbesetzt. „Wir suchen verzweifelt nach Freiwilligen.“
Maria Osterhuber-Völkl, Vorsitzende des Unterausschusses Planung im BA, fasste zusammen: „Das Mobilitätsreferat wird nun prüfen, welche Maßnahmen umgesetzt werden können. Des Weiteren empfehlen wir der Schulfamilie, positiv auf die Eltern einzuwirken. Wenn da kein Bewusstsein für einen autofreien Schulweg entsteht, bleibt uns das Grundproblem erhalten.“
Schulweghelfer Stefan Edlböck, der genau am Zebrastreifen vor der Schule Dienst tut, wünschte sich noch mehr: „Die Polizei könnte hier in der Früh ruhig öfters vorbeischauen. Das kommt an, da fahren die Bringtaxis deutlich rücksichtsvoller. Und damit ist uns schon mal geholfen.“