Veröffentlicht am 06.09.2021 11:34

„Eine gute Sache“


Von Beatrix Köber
Sieben Gruppengründer und Leiter durften sich jüngst über die Auszeichnung „München dankt“ freuen, die im Selbsthilfezentrum München (Westendstraße 68) von Fritz Letsch (4. von links), Vorsitzender des Trägervereins FöSS e.V., überreicht wurde. (Foto: kö)
Sieben Gruppengründer und Leiter durften sich jüngst über die Auszeichnung „München dankt“ freuen, die im Selbsthilfezentrum München (Westendstraße 68) von Fritz Letsch (4. von links), Vorsitzender des Trägervereins FöSS e.V., überreicht wurde. (Foto: kö)
Sieben Gruppengründer und Leiter durften sich jüngst über die Auszeichnung „München dankt“ freuen, die im Selbsthilfezentrum München (Westendstraße 68) von Fritz Letsch (4. von links), Vorsitzender des Trägervereins FöSS e.V., überreicht wurde. (Foto: kö)
Sieben Gruppengründer und Leiter durften sich jüngst über die Auszeichnung „München dankt“ freuen, die im Selbsthilfezentrum München (Westendstraße 68) von Fritz Letsch (4. von links), Vorsitzender des Trägervereins FöSS e.V., überreicht wurde. (Foto: kö)
Sieben Gruppengründer und Leiter durften sich jüngst über die Auszeichnung „München dankt“ freuen, die im Selbsthilfezentrum München (Westendstraße 68) von Fritz Letsch (4. von links), Vorsitzender des Trägervereins FöSS e.V., überreicht wurde. (Foto: kö)

„Sich zu engagieren ist immer eine gute Sache und hält wach“, sagt Wiltrud Seggert. Nicht ohne ein Schmunzeln, schließlich leidet sie unter Narkolepsie, kann also ihre Müdigkeitsanfälle und damit das Wachbleiben nicht gut steuern. Zusammen mit Peter Bedürftig, mit dem sie die Regionalgruppe München des Narkolepsie-Netzwerks Südbayern leitet, wurde sie mit der Auszeichnung „München dankt“ im Selbsthilfezentrum (SHZ) München geehrt. Weitere fünf engagierte Ehrenamtliche, die sich mithilfe des SHZ München in Gruppen organisieren und gegenseitig unterstützen, wurden jüngst mit dieser Ehrung bedacht. Eine feierliche Übergabe der Urkunden, mit denen sich die Stadt München bei langjährigen Ehrenamtlichen bedankt, hätte eigentlich auf dem Münchner Selbsthilfetag am Marienplatz erfolgen sollen. Wegen der Corona-Bestimmungen musste die Veranstaltung jedoch abgesagt werden. Alternativ organsierte das SHZ mit Sitz in der Westendstraße 68 eine kleine Feier. Unter strenger Einhaltung der sogenannten 3-G-Regeln (geimpft, getestet, genesen) und im kleinsten Kreis durften sich Gruppengründer, Leiter und Organisatoren aus der Selbsthilfe über Blumen, Gutscheinheft, Urkunde und Applaus freuen.

„Immer ein offenes Ohr“

„Das Selbsthilfezentrum hat immer ein offenes Ohr. Sie zeigen immer Geduld, haben Rat und helfen bei Förderanträgen und vielem mehr“, sagt Wiltrud Seggert im Namen vieler, die sich durch das SHZ gestärkt und unterstützt wissen. Das SHZ München gibt es seit inzwischen 36 Jahren. Vor über vierzig Jahren wurde zunächst der Gesundheitsladen ins Leben gerufen, der sich vorrangig um Rat und Hilfe zu Gesundheitsthemen kümmerte. Daraus erwuchs das SHZ, das Basis für vielseitige Gruppenbildungen geworden ist. Neben der Selbsthilfe zu Gesundheitsthemen finden längst auch andere Interessensgemeinschaften wie etwa Kulturinitiativen hier die nötige Hilfestellung, um sich zu formieren, aber auch Räume, um sich zu treffen. So etwa auch die Armenische Initiative Anush. 2001 gegründet und bis heute von Anush Chakhalyan geleitet, setzt sich die Gruppe für armenisch-deutsche Begegnung ein. Mit Volkstanz, Theater und Sprachunterricht wird die armenische Tradition und Kultur gepflegt und vermittelt. Die Initiative wurde nun nicht nur geehrt, sondern Tanzvorführungen von und mit Anush Chakhalyan bildeten auch den festlichen Rahmen zur Verleihung der Urkunden „München dankt“.

„Ich freue mich sehr“

„München dankt“ ging zudem an Maria Reeb, Leiterin der Scleroderma Liga e.V. - Regionalgruppe München. „Ich freue mich wirklich sehr“, sagte die über Achtzigjährige, die sich seit 2001 in der Selbsthilfegruppe engagiert. Über die Auszeichnung durften sich außerdem Roland Stolz und Jürgen Konetzko vom Sarkoidose-Netzwerk freuen. Bei der auch als Morbus Boeck bekannten Krankheit handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung, die schwer zu diagnostizieren ist, was die Selbsthilfe für Betroffene umso notwendiger erscheinen lässt. Vom „Münchner Treff für jüngere Parkis“ wurde Maria Huser ausgezeichnet. Seit 2007 setzt sie sich in der Regionalgruppe der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V. ein.

Selbsthilfe wird gefördert

Dass im SHZ „München dankt“ als Auszeichnung fürs Ehrenamt vergeben wird, freut auch Leiter Klaus Grothe-Bortlik besonders: „Durch die Verleihung der Urkunden der Stadt bekommt die Selbsthilfe mehr Gewicht“, sagt er. „Ich freue mich sehr, dass die Selbsthilfe im bürgerschaftlichen Engagement angekommen ist.“ Ermöglicht wird das Zentrum durch die Landeshauptstadt München als großen Zuschussgeber sowie durch die Fördergemeinschaft der gesetzlichen Krankenkassenverbände in Bayern. Träger des SHZ ist der Verein zur Förderung der Selbsthilfe und Selbstorganisation FöSS e.V., dessen Vorsitzender Fritz Letsch die Auszeichnung „München dankt“ überreichte.

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