Bereits im letzten Samstagsblatt wurde der Frage nachgegangen, warum in der letzten Zeit so viele Hühner ins Münchner Tierheim (Brukenthalstraße 6) aufgenommen werden mussten. Fazit war, dass private Geflügelhaltung einerseits derzeit im Trend liegt, andererseits viele Menschen, die den Wunsch nach Selbstversorgung durch eine eigene Hühnerschar umgesetzt haben, schließlich feststellen mussten, dass die Realität deutlich aufwändiger und komplizierter ist als die romantische Idee und ihnen die Hühner und Hähne buchstäblich über den Kopf wachsen. Diesmal soll nun ein Zwerghahntrio näher vorgestellt werden, das in der Tierschutzeinrichtung gestrandet ist.
„Kikeriki – es kräht und gackert aus allen Winkeln hier bei uns im Münchner Tierheim!”, schreibt das Tierheim im Steckbrief der drei Zwerghähne Gerd, Franz und Sepp. „Aufgrund ihres lauten Organs und des Umstands, dass sie keine Eier legen, haben es die Herren der (Hühner-)Schöpfung leider besonders schwer, ein neues Plätzchen zu finden.”
Gerd, Franz und Sepp sind ausgewachsen, aber noch recht jung. Das Tierheim schätzt, dass sie ein bis zwei Jahre alt sind. Zwerghähne können bis zu acht Jahre alt werden.
Dem Trio ist das widerfahren, was man keinem Tier wünscht: Es wurde einfach entsorgt. Besser gesagt hat derjenige, der die Hähne loswerden wollte, sie einfach über einen Zaun in einen Garten geworfen und sich dann aus dem Staub gemacht. Der Gartenbesitzer, der sie gefunden hat, hat die drei dann ins Tierheim gebracht.
„Für ihr volles Glück wünschen sich Gerd, Franz und Sepp jeweils eine eigene Hühnerschar, die sie nicht mit anderen Hähnen teilen müssen, die sie vor Fressfeinden beschützen und mit ihrem tollen Gesang beeindrucken können”, teilt das Tierheim mit. „Ansonsten kann man Hähne – ohne Hennen – auch in der Gruppe halten, wenn die Sympathie passt – wie bei diesem sportlichen Trio. Kleinere Unstimmigkeiten und Raufereien sind unbedenklich und gehören zur Bestimmung der Rangordnung dazu. Heftigere und gefährlichere Auseinandersetzungen entstehen in der Regel nur, wenn Hennen im Spiel sind.”
Wer die passenden Voraussetzungen mitbringt, um Gerd, Franz und Sepp ein artgerechtes Zuhause mit Zaun, Futter, Stall, Sandbad und Platz zum Scharren zu bieten (einzeln jeweils zu einer Hühnerschar oder alle drei für die Haltung einer reinen Hahnengruppe), kann mit dem Tierheim unter Tel. (089) 921000-76 Kontakt aufnehmen.