Robin Eisenreich, Ich wähle mit e.V., Neuhausen-Nymphenburg :
Wem nützt es eigentlich, wenn ich nicht wähle? Die kurze Antwort ist: Einem selber nützt Wahlenthaltung eigentlich nie. Das gilt für alle Menschen, insbesondere für die, die nicht den Einfluss und die Mittel haben, eigene Lobbyisten zu beschäftigen und diese in Berlin und Brüssel für sich arbeiten zu lassen. Für den Großteil der Bevölkerung ist die Wahlstimme das beste Mittel, zu entscheiden, wie es in Deutschland und Europa weitergeht.
Ein zweiter Grund kommt hinzu. Wenn ich nicht wähle, schadet es nicht nur mir selber, sondern schadet allen, die in derselben Lebenslage sind wie ich selbst. Wenn beispielsweise viele junge Menschen nicht wählen gehen, wird ihre Stimme von der Politik weniger gehört. Umgekehrt hat sich gezeigt, dass Leute, die beruflich erfolgreicher sind, auch häufiger wählen gehen. Ihre Ansprüche finden sich dann auch in der Politik wieder.
Wir können nur hoffen, dass auch unsere Nachbarinnen und Nachbarn wählen gehen. Denn es lohnt sich für die Politik, einen Wohnort mit hoher Wahlbeteiligung ernst zu nehmen und sich um die Belange der Menschen dort besonders zu kümmern.
Wenn im Parlament etwa darüber entschieden wird, „Wohltaten” zu verteilen, dann haben die Orte einen Vorteil, in denen viele Menschen wohnen, die auch wählen gehen.
Was ist aber, wenn ich mich nicht zwischen zwei oder drei Parteien entscheiden kann, welche ich wählen soll? Die Antwort ist einfach: Dann gibt es vermutlich mindestens ebenso viele andere Parteien, die man absolut nicht in der Regierung sehen will. Also lohnt es sich, sich für eine der besseren Optionen zu entscheiden. Wenn man sich die Mühe macht, genau hinzusehen, dann bieten alle demokratischen Parteien genügend Gründe, sie zu wählen.
Positiv gefragt: Wem nützt es eigentlich, wenn ich wähle? Den Menschen in meinem Ort, in meiner Lebenslage und mir selbst. Durch meine Stimme werden unsere Interessen im Parlament vertreten. Das Schöne ist: Wählen ist einfach!