Tischtennisspielen im Freien erlebte im vergangenen Jahr, befeuert durch die Corona-Zeit, in der die meisten anderen Freizeitbeschäftigungen verboten waren, einen echten Boom. Der Bezirksausschuss (BA) Schwanthalerhöhe will den Tischtennis-Trend unterstützen und regte vor einigen Wochen bei der Stadt an, dass neue Tischtennisplatten im Viertel aufgebaut werden. Die Standortvorschläge des Gremiums: der Bahndeckel, der Georg-Freundorfer-Platz und der Josef-Thurner-Platz (Ecke Gollier-/ Trappentreustraße). Am Georg-Freundorfer-Platz sollten sogleich die zwei vorhandenen Tischtennisplatten saniert oder, noch besser, erneuert werden. Angeregt hatte dies eine größere Gruppe Tischtennisspieler aus dem Viertel. Auch könnte aus der nicht mehr genutzten Sommerstockbahn eine Boule-Bahn entstehen. Zudem schlug das Gremium eine Beleuchtung samt Zeitschaltuhr schlug für den Park vor. Jüngst antwortete das Baureferat auf die Wünsche des BA Schwanthalerhöhe – und sagte keinem der genannten Punkte konkret zu.
Das Baureferat führt als erstes die aktuelle Haushaltslage an und erklärt: „Derzeit stehen für die von Ihnen beantragten Maßnahmen keine Mittel zur Verfügung.” Eine Beleuchtung mit Zeitschaltuhr etwa für den Georg-Freundorfer-Platz befürwortet die Behörde zwar, erklärt jedoch auch, dass es dafür, neben einer Zustimmung durch die Untere Naturschutzbehörde, eine gesicherte Finanzierung brauche. Die Tischtennisplatten im Georg-Freundorfer-Park hält man indes nicht für sanierungsbedürftig. Die Tischtennisplatten seien 2019 erst von einem Steinmetz-Fachbetrieb saniert worden und befänden sich „in einem guten Zustand“. Weitere Spielplatten und eine Boule-Bahn seien aber „grundsätzlich denkbar“.
Auf Tischtennisplatten am Bahndeckel wolle man hingegen verzichten, da es jetzt schon Beschwerden durch Anwohner bezüglich abendlicher Ruhestörung gebe. Zusätzliche Tischtennisplatten würden „aller Voraussicht nach zu einer Verschärfung der Situation führen“, so die Behörde. Der Josef-Thurner-Platz schließlich eigne sich aus Sicht des Baureferats „aus gestalterischen, funktionalen und Sicherheitsgründen nicht für die Aufstellung von Tischtennisplatten“.
„Unbefriedigend“ sei die Antwort der Behörde, so die einhellige Meinung im BA. Die Behörde hätte doch zumindest ein paar konkrete Vorschläge machen können. Die Platten am Bahndeckel etwa, könne man zuerst einmal ausprobieren, bevor man endgültig entscheidet, findet Holger Henkel (SPD). Michael Schelle (Grüne) regte an, dass das Baureferat selbst Standorte für neue Tischtennisplatten im Viertel vorschlagen solle. Und BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne) versprach: „Für uns ist nicht das letzte Wort gesprochen.“
In einem ausführlichen Brief ans Baureferat weist das Gremium u.a. auf die Besiedelungsdichte in der Schwanthalerhöhe, bei gleichzeitig sehr wenig vorhandenen Grünflächen hin. Daher möge sich der Stadtrat rasch mit dem Thema Beleuchtung für die Plätze im Viertel befassen. Außerdem erklärt der BA: „Wir bitten Sie um Konkretisierung der Zeitplanung für den Umbau der Sommerstockbahnen in eine Boule-Bahn und Tischtennisplatten.“ Und auch für den Bahndeckel insistiert das Gremium: „Der Bezirksausschuss kann sich gut vorstellen, dass Tischtennisplatten am Bahndeckel funktionieren und dabei eine große Bereicherung wären und schlägt daher vor, mit zwei mobilen Platten einen Versuch zu starten.“