Nach einigen Jahren Bauzeit ist die Grund- und Mittelschule an der Schrobenhausener Straße nahezu fertig. Für rund 390 Grundschüler und 260 Schüler der Mittelschule kann der Unterricht – je nach Maßgabe zur Pandemie – im neuen Schulgebäude stattfinden. Ab nächstem Schuljahr sollen sogar Schüler dazukommen, wenn die Jahrgangsstufen 1 - 3 fünfzügig und die Jahrgangsstufe 4 vierzügig betrieben werden. Draußen spielen ist bislang jedoch nicht möglich, weil einige Bereiche noch mit rot-weißem Flatterband bzw. Bauzaun gesichert sind. Die Elternschaft befürchtet, dass auch nach Entfernung der letzten Baugeräte, kaum Spielmöglichkeiten geboten sein werden. Daniel Gromotka, stellv. Elternbeiratsvorsitzender der Grundschule, sprach im Bezirksausschuss (BA) Laim vor, um hier auf die missliche Lage aufmerksam zu machen: „Es gibt keinen Spielplatz, keine Spielgeräte, gar nix.“ Zudem wandte sich die Elternschaft per Brief an Oberbürgermeister Dieter Reiter, die Bürgermeisterinnen Katrin Habenschaden und Verena Dietl sowie das Stadtschulamt, um sich für die Ausstattung des Schulgeländes mit Spielgeräten einzusetzen.
Die Eltern der Grundschulkinder beklagen in ihrem Brief, „dass der Pausenhof und die gesamten Außenbereiche noch wenig kindgerechte Aufenthaltsqualität bieten“. Nach Kenntnis der Eltern seien außer den Hüpf- und Klettermöglichkeiten auf dem Dach der Turnhalle keine weiteren Spielgeräte geplant. „Nicht akzeptabel“ finden das die Elternvertreter. Insbesondere in Anbetracht dessen, dass die Grundschule das besondere Profil „Inklusion“ verfolgt, hier also Spielgeräte gebraucht würden, mit denen auch körperlich und geistig behinderte Kinder spielen können. Außerdem verfügt die Grundschule seit Schuljahresbeginn über einen „Kooperativen Ganztag“, das heißt, dass die Kinder den Großteil des Tages in der Schule verbringen. Da bräuchten sie „adäquate Möglichkeiten der Bewegung, Freizeitgestaltung und des Spielens im Freien“, betonen die Elternvertreter der Grundschule, Sonja Maier und Daniel Gromotka.
Unterstützung erfahren die Eltern durch Alexandra Gaßmann (CSU), Stadträtin und BA-Mitglied in Laim, die jüngst einen entsprechenden Stadtratsantrag stellte. Darin fragt sie u.a. nach den Spielgeräten für die Grundschüler, aber auch nach Spielmöglichkeiten für die Mittelschüler. Der BA Laim legte nach. „Das ist unmöglich, dass so eine Riesen-Schule gebaut wird und dann fehlt immer noch etwas“, so Josef Mögele (SPD). Man werde beim Referat für Bildung und Sport (RBS) nachhaken, was für die Außenanlagen geplant sei. Auch will der BA darauf dringen, dass die Spielgeräte aus dem Baubudget bezahlt werden, so dass nicht etwa das Stadtbezirksbudget beansprucht werden muss.
Die Eltern bieten dem RBS ein Gespräch an. Denn aus ihrer Sicht ist neben der Gestaltung der Außenanlagen noch anderes im Argen: „Die Lichthöfe im Innern sind reine „Betonwüsten“, die Außenfassade ist grau, die Begrünung suboptimal“, bemängeln die Elternvertreter in ihrem Brief. Unklar sei außerdem der Planungsstand eines Unterstands, der bereits zugesagt worden war. Auf Anfrage des Laimer Werbe-Spiegels erklärt das RBS, dass die Bearbeitung der von Gaßmann vorgelegten Stadtratsanfrage noch einige Zeit in Anspruch nehme. Weiter erklärt die Behörde: „Wir bitten um Verständnis, dass wir der Beantwortung der Stadtratsanfrage gegenüber den Medien nicht vorgreifen können.“