Jesus ist auferstanden: Mit dem Osterfest feiern die Christen das höchste Fest im Kirchenjahr. Und auch wenn in diesem Jahr coronabedingt die Gottesdienste nur online stattfinden dürfen, werden trotzdem sicherlich viele Lieder erklingen. Lieder von Tod und Auferstehung, von Glaube und Hoffnung. Musik hat etwas Tröstendes. Das ist gerade in Krisenzeiten enorm wichtig.
Wir fragten Kirchenmusikdirektor Klaus Geitner von der evangelischen Himmelfahrtskirche in Sendling: „Welche Kirchenlieder gibt es eigentlich zu Tod und Auferstehung, die man heute noch singt? Und warum stammen so viele aus der Zeit nach dem 30-jährigen Krieg?”
Lieder können noch besser als Worte Emotionen wecken, trösten oder Gefühle zum Ausdruck bringen. Dies trifft mit Sicherheit auf viele Weihnachtslieder zu, aber auch gerade das bekannte Passionslied „O Haupt voll Blut und Wunden“ berührt uns immer wieder aufs Neue. Viele dieser Lieder entstanden in der Zeit des 30-jährige Krieges (1618-1648), einem der dunkelsten Kapitel in der europäischen Geschichte. An diese leidensreiche Zeit, die von Hunger und Tod geprägt war, schrieben viele Liederdichter trostspende Texte und Melodien. Gerade der Kirchenlieddichter Paul Gerhardt hat uns eine Fülle solcher Lieder hinterlassen, die auch heute noch berühren und mit ihrer Botschaft aktuell sind. Man denke dabei nur an der Chor „Befiehl du deine Wege“ in Bachs monumentaler Matthäus-Passion. Das älteste deutsche Kirchenlied und gleichzeitig eines der gewaltigsten Zeugnisse der Osterbotschaft ist der Osterruf „Christ ist erstanden“. Diese Mischung aus Dramatik und strahlender und triumphaler Freude darf in keinem Ostergottesdienst fehlen.