Bild
Bild
Veröffentlicht am 05.03.2021 11:12

„Weibliche” Berufe deutlich und dauerhaft aufwerten


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)
VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher erklärt, warum Frauen ein höheres Armutsrisiko haben: „Teilzeit ist für ein Frauenerwerbsleben typisch, aber auch von Niedriglöhnen sind 24,6 Prozent der berufstätigen Frauen betroffen. Beides ist Gift für die Renten.” (Foto: Monika Keiler)
VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher erklärt, warum Frauen ein höheres Armutsrisiko haben: „Teilzeit ist für ein Frauenerwerbsleben typisch, aber auch von Niedriglöhnen sind 24,6 Prozent der berufstätigen Frauen betroffen. Beides ist Gift für die Renten.” (Foto: Monika Keiler)
VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher erklärt, warum Frauen ein höheres Armutsrisiko haben: „Teilzeit ist für ein Frauenerwerbsleben typisch, aber auch von Niedriglöhnen sind 24,6 Prozent der berufstätigen Frauen betroffen. Beides ist Gift für die Renten.” (Foto: Monika Keiler)
VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher erklärt, warum Frauen ein höheres Armutsrisiko haben: „Teilzeit ist für ein Frauenerwerbsleben typisch, aber auch von Niedriglöhnen sind 24,6 Prozent der berufstätigen Frauen betroffen. Beides ist Gift für die Renten.” (Foto: Monika Keiler)
VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher erklärt, warum Frauen ein höheres Armutsrisiko haben: „Teilzeit ist für ein Frauenerwerbsleben typisch, aber auch von Niedriglöhnen sind 24,6 Prozent der berufstätigen Frauen betroffen. Beides ist Gift für die Renten.” (Foto: Monika Keiler)

„Frauen dürfen nicht die Verliererinnen der Krise werden“, sagt die bayerische VdK-Landesvorsitzende Ulrike Mascher. Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März wies sie auf den großen „Gender Pension Gap”, also den Unterschied beim Alterseinkommen von Männern und Frauen, hin.

In der Rente große Lücken

„Zwischen Männern und Frauen liegen bei den Neurenten in Bayern 36 Prozent, im Bestand sind es sogar 40 Prozent. Jede vierte Frau über 65 Jahren ist im Freistaat von Armut bedroht”, so Mascher. Das Schlimme sei: Diese Situation verändere sich seit Jahren kaum. Das sei der Staatsregierung bekannt und werde kaum mehr als mit einem Schulterzucken quittiert.

Doch selbst die Mini-Fortschritte bei den Frauenalterseinkommen in den letzten Jahren könnten wieder zunichte gemacht werden. In der Corona-Pandemie werden Frauen beruflich viel stärker zurückgeworfen als Männer. Das wirke sich langfristig auf die Rente aus. Der Sozialverband VdK fordert daher eine gezielte Förderung von Frauenerwerbstätigkeit während und nach der Krise. „Dazu gehört eine deutliche und dauerhafte Aufwertung von häufig weiblichen Berufen, die sich gerade jetzt als systemrelevant erwiesen haben. Also zum Beispiel in der Pflege, im Reinigungsgewerbe oder im Verkauf”, so Mascher.

Einkommen driften weiter auseinander

Ein Indiz für das Auseinanderdriften von Frauen- und Männereinkommen in der Corona-Pandemie sei der noch größer gewordene Abstand bei den wöchentlichen Arbeitszeiten von Männern und Frauen. Vor Corona betrug dieser „Gender Time Gap” zehn Stunden, im November 2020 bereits elf Stunden. Der Grund: Wegen Home-Schooling, Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen und Hausarbeit reduzierten viele berufstätige Mütter ihre Arbeitszeit - meist notgedrungen und meist sogar ohne die Option, später wieder aufzustocken. Bei Kurzarbeit, von der Männer häufiger betroffen sind, verhält es sich anders. Hier besteht ein Anspruch auf Rückkehr in den vorherigen Stundenumfang.

„Teilzeit ist und bleibt für ein Frauenerwerbsleben typisch, aber auch von Niedriglöhnen sind in Bayern 24,6 Prozent der berufstätigen Frauen betroffen. Beides ist Gift für die Renten. Je weniger Einkommen, desto größer die Gefahr der Altersarmut”, warnt VdK-Landesvorsitzende Mascher.

north