Veröffentlicht am 22.02.2021 17:18

„Mitsprache und Repräsentation auf allen Entscheidungsebenen“


Von red
Katharina Habersbrunner, WECF – Women Engage for a Common Future (Foto: WECF)
Katharina Habersbrunner, WECF – Women Engage for a Common Future (Foto: WECF)
Katharina Habersbrunner, WECF – Women Engage for a Common Future (Foto: WECF)
Katharina Habersbrunner, WECF – Women Engage for a Common Future (Foto: WECF)
Katharina Habersbrunner, WECF – Women Engage for a Common Future (Foto: WECF)

Wir alle wollen eine geschlechtergerechte Arbeitswelt. Wenn Sie - wie die „gute Fee” im Märchen - mit einem Fingerschnippen drei Dinge in Beruf, Schule, Familie, Gesellschaft oder Politik sofort ändern könnten: Was würden Sie tun, um für ein bisschen mehr Fairness unter den Geschlechtern zu sorgen?

Wir brauchen mehr Geschwindigkeit und entschlossenes Handeln für gleiche Bezahlung, gute Betreuungsstrukturen und mehr Frauen auf allen Entscheidungsebenen und vor allem mehr Wissen für die Notwendigkeit der Gleichstellung. Kein Land der Welt hat bisher Gleichstellung der Geschlechter erreicht. Auch in Deutschland haben Frauen noch immer nicht dieselben Verwirklichungschancen wie Männer. Das wird im Gleichstellungsbericht der Bundesregierung deutlich dargestellt. Frauen verdienen weniger (sog. Gender pay gap von 20 Prozent bei gleicher Qualifikation für 2019 in Deutschland), sie arbeiten häufiger in Teilzeit und verrichten den größten Teil der unbezahlten Sorgearbeit. Die gesellschaftlich notwendige, Pflegearbeit – professionell wie häuslich – wird mehrheitlich von Frauen geleistet, nicht oder schlecht bezahlt, verstärkt durch Corona.

Wir brauchen eine Arbeitswelt, die den Menschen mehr Zeit für Betreuungsaufgaben und eine Betreuungsstruktur zur Verfügung stellt und die soziale Absicherung der Betreuungs- und Familienarbeit gewährleistet. Familienfreundliche Arbeitszeitmodelle können ein Beispiel sein. Mitsprache und Repräsentation von Frauen auf allen Entscheidungsebenen ist ein zentraler Faktor, der beispielsweise durch Quoten und Förderprogramme erreicht werden kann. Gendertrainings für LehrerInnen, ArbeitgeberInnen, etc. wären wichtig!

Frauenrechte sind Menschenrechte und Menschenrechte sind Frauenrechte. Somit profitieren alle von der Stärkung der Frauenrechte, von mehr Diversität und vor allem auch von der Expertise der Mädchen und Frauen.

Hand aufs Herz: Können Sie sich für Ihre Position / Tätigkeit eine Frau als Nachfolgerin vorstellen?

Was für eine Frage, die wir uns gar nicht mehr stellen sollten!!! Es geht um Expertise, Diversität, Engagement und Motivation und nicht ums Geschlecht. Auf jeden Fall kann ich es mir vorstellen. Zumal in unserem Verein „WECF – Women Engage for a Common Future“ mehrheitlich Frauen arbeiten, auch in den Führungsebenen.

north