Im Westend sollte es an jeder Kreuzung in den 30-er Zonen Fahrradabstellplätze geben, dafür setzte sich der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) ein. Vor rund einem Jahr erging der entsprechende Antrag aus dem Bürgergremium. Man schlug der städtischen Behörde vor, einen Kfz-Stellplatz oder, an besonders hoch frequentierten Kreuzungsbereichen, zwei Kfz-Stellplätze aufzulösen und stattdessen öffentliche Fahrradabstellplätze einzurichten. Wo es räumlich möglich sei, sollten die Radlstellplätze auf den Gehwegen postiert werden. Und auch für die Lastenräder brauchte es nach BA-Ansicht eigens eingerichtete Flächen etwa vor Supermärkten, wo die großen Gefährte sicher abgestellt werden könnten. Flächendeckend sollten so mehr Parkmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen werden. Das Baureferat antwortete jüngst auf die Forderung aus dem Westend. Zwei Lastenradstellplätze will man einrichten. Ein Gesamtkonzept zum Fahrradparken aber sei fürs Westend bzw. für einzelne Stadtbezirke nicht vorgesehen. Mit der „Gesamtkonzeption Fahrradparken in München „ habe der Stadtrat 2019 bereits ein Fahrradabstellplatzkonzept für ganz München entschieden. Dem BA bleibe aber nach wie vor die Möglichkeit, einzelne Standorte für Fahrradständer vorzuschlagen.
„Wir sind grundsätzlich froh, dass wir zwei Stellplätze für Lastenräder bekommen“, sagt Manuela Diebolder (Grüne), Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Umwelt und Verkehr“ im BA Schwanthalerhöhe. Die Behörde schlägt den Georg-Freundorfer-Platz und den Gollierplatz als Standorte für neue Lastenrad-Abstellanlagen vor. „Die dafür notwendige Umwandlung von Kfz-Stellplätzen ist aus Sicht des Parkraummanagements als verträglich einzustufen“, erläutert das Baureferat. Eine Prüfung der beiden vorgeschlagenen Standorte sei durch das Baureferat bereits erfolgt. Obwohl die beiden Standorte nicht vorab mit dem Bürgergremium aus dem Westend abgestimmt wurden, was vor Ort für Missmut sorgte, will man den Empfehlungen jetzt erst einmal zustimmen. Die Arbeitsgruppe „Umwelt und Verkehrt´“ schlägt vor, zunächst abzuwarten, wie die neuen Stellplätze angenommen werden und gegebenenfalls Alternativvorschläge zu machen.
Was aber die Forderung nach einem flächendeckenden Gesamtkonzept für Radlstellplätze im Viertel angeht, will man sich nicht so leicht geschlagen geben.
Ein Gesamtkonzept fürs Viertel hatte der BA in der Vergangenheit deswegen gefordert, weil immer mehr einzelne Bürgeranfragen zur Schaffung neuer Radlstellplätze im Gremium eintrafen. Statt eines Flickenteppichs sprach sich der BA für ein planvolles Vorgehen aus, das den gesamten Stadtbezirk berücksichtigen sollte. Nachdem nun die städtische Verwaltung aber den Antrag ablehnt und darauf verweist, dass der BA bzw. die Bürger per Antrag in der Bürgerversammlung einzelne Standortwünsche zur Überprüfung einreichen könnten, ändert der BA 8 seine Strategie – und schlägt kurzerhand alle Kreuzungen als Standortwunsch vor.
Das Gremium bittet die Behörde jetzt, den früheren Antrag als „standortgenauen Antrag“ anzusehen, demnach die Verwaltung gebeten wird, alle Kreuzungsbereiche in 30-er Zonen im Viertel einzeln dahingehend zu prüfen, ob hier Fahrradabstellplätze geschaffen werden können. Für zukunftsweisend hält man eine solche Prüfung des Viertels: „Aus Sicht des Bezirksausschusses kommt gerade durch diese Vorgehensweise eine ausgewogenere Ausstattung des Stadtbezirks mit einem gleichmäßigen Netz aus Abstellmöglichkeiten zustande“, erläutert das Gremium.