Veröffentlicht am 07.12.2020 01:16

„Von einem einzigen Baum 1,8 Tonnen Birnen geerntet”

Friedrich Drexler. (Foto: privat)
Friedrich Drexler. (Foto: privat)
Friedrich Drexler. (Foto: privat)
Friedrich Drexler. (Foto: privat)
Friedrich Drexler. (Foto: privat)

In diesen nicht ganz einfachen Zeiten ist es durchaus angebracht, auch die positiven Aspekte hervorzuheben. Große Veränderungen in unsere Lebensgewohnheiten brachte infolge der Pandemie die weitverbreitete Einführung des Homeoffice. Der Wegfall der Arbeitswege spart Zeit, die man für die Familie oder zum Einkaufen einplanen kann. Nachteilig ist allerdings der fehlende alltägliche Kontakt mit den Kollegen, der sollte nicht vergessen werden, wenn die Zeit zur Rückkehr in die Büros gekommen ist.

Die Warnungen vor Reisen in die bevorzugten Urlaubsländer mit dem Auto oder Flugzeug veranlasste viele Mitbürger, ihren Urlaub zuhause zu verbringen. Wer zusätzlich auf das Fahrrad als Fortbewegungsmittel umstieg, schonte nicht nur das Klima sondern trainierte, wie auch mit allen anderen Ausdauersportarten, seine Lunge und Muskulatur und beugte dadurch vielen Erkrankungen vor. Auch mit Joggen und Spazierengehen kann man Natur und Landschaft in unserer oberbayerischen Heimat intensiv kennenlernen.

Persönlich hat mich besonders gefreut, dass meine Familie und ein Großteil meiner Freunde und Bekannten dieses Jahr gesund überstanden haben. So trafen wir uns über den ganzen Sommer in Gilching zum wöchentlichen Stammtisch, der sich aus Mitgliedern eines früheren Tennisvereins bildete. In meiner Familie haben sich meine beiden Söhne und die beiden Enkel beruflich positiv verändert und weiterentwickelt.

Freie Zeit nutzten meine Frau und ich überwiegend zur Gartenarbeit. Einen besonderen Ertrag brachte uns ein einziger Birnenbaum, von dem wir nicht weniger als 1,8 Tonnen Birnen ernteten, die wir zu einem Natursafthersteller nach Breitbrunn brachten. Der über 140 Jahre alte Birnenbaum zählt in Bayern zu den größten Exemplaren dieser Art. Vor einigen Jahren mussten wir ihn stark einkürzen, da er unter der Birnenlast zu zerbrechen drohte.

Als sportbegeisterter Rentner bereitete mir auch der FC Bayern München große Freude, der in der Saison 2019/2020 zum zweiten Mal im Fußball das Triple gewann.

Mit dem Förderverein für Heimatpflege Unterpfaffenhofen-Germering e.V., dessen Vorstand ich bin, konnten wir in diesem Jahr noch rechtzeitig vor der ersten Ausgangssperre (Lockdown) unsere Mitgliederversammlung mit Neuwahlen durchführen. Mein Dank gilt hier den Mitgliedern, die unseren Beisitzern und dem Vorstand wieder einstimmig das Vertrauen aussprachen. Da dem Förderverein nicht nur das Brauchtum am Herzen liegt, sondern auch die Natur in der unmittelbaren Umgebung, organisierte der Verein im August eine Führung durch das Waldgebiet bei Harthaus, die von Hans-Jürgen Gulder fachkundig und engagiert durchgeführt wurde und großen Zuspruch fand. Ab November präsentierte der Heimatpflegeverein reich bebilderte Chroniken aller Bauernhöfe die um das Jahr 1900 vorhanden waren in den beiden Büchern „Das Altdorf Germering” und „Das Altdorf Unterpfaffenhofen”. Gezeigt wird Entwicklung der Häuser von der Erstnennung bis zur Gegenwart, mit Nennung aller Besitzer, sowie über die Bauphasen und die Historie der denkmalgeschützten Dorfkirchen St. Jakob und St.Martin. Besonders erfreulich war die große Spendenbereitschaft von Vereinsmitgliedern und Germeringer Gewerbebetrieben, sowie die unermüdliche Mitarbeit der am Projekt beteiligten Personen. Viele lobende und begeisterte Rückmeldungen freuten mich ganz besonders.

Einen Ausblick auf das kommende Jahr zu geben, gestaltet sich aus heutiger Sicht sehr schwierig. Wichtig wird es sein, dass wir auch die Menschen in Alters- und Pflegeheimen nicht vergessen. Gebührende Anerkennung verdienen dienstleistende Berufsgruppen und all jene, die durch die Pandemie erschwerte Arbeitsbedinungen haben. Wenn wir uns alle über den Winter an die Corona-Regeln halten, ist zu hoffen, dass wir bald mit geeigneten Impfstoffen zu unseren üblichen Lebensgewohnheiten rückkehren können.

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