Wenn ich so an 2020 zurückdenke, habe ich selbst eine große Freude bei einem Ausflug nach Neuschwanstein empfunden. Die Landschaft von atemberaubender Schönheit. Und wunderlicherweise lag in diesem sonst so aufgeregten Ort ein Zauber der Gelassenheit in der Luft, der sich sofort auf mich übertragen hat. In letzter Zeit wurden kleine Dinge ganz groß: Ja, ich konnte noch arbeiten und ich konnte andere weiterbeschäftigen. Ein Theaterbesuch, der doch noch möglich ist, Museen, die wieder geöffnet haben, „Freude schöner Götterfunken“ von den Balkonen Münchens musiziert, eine Riesenradfahrt auf dem Königsplatz, Freunde oder Familie zum Abendessen in kleinster Runde treffen, welche Bereicherung, da umso exklusiver der Kontakt. Die „alte Normalität“ wird hoffentlich wieder zurückkehren, für viele Menschen ist es existenziell, dass dies auch passiert. Aber vielleicht können wir aus der Zeit der Einschränkung mitnehmen, dass es nicht viel braucht, um Zufriedenheit und Freude empfinden zu können.