Besonders gefreut habe ich mich über ein kleines „Kartoffel-Wunder“, in unserem Hausgarten! Immer wieder mal beschleichen mich bei herausragenden Ereignissen, zuletzt etwa bei der Corona-Pandemie, Fragen wie: Wozu lässt sich eigentlich der Garten noch nutzen, wenn „versorgungstechnisch“ alle Stricke reißen? Hühner anschaffen, gar eine Milchkuh, eine Ziege, naja, man wird ja wohl noch raisonieren dürfen. In Sachen Selbstversorgung war Mitte April der finale Schritt gedanklich unumkehrbar. Teile des alten Rosengartens wird es erwischen, dort sollte die Konversion vom bloßen Betrachten zur Nutzung erfolgen, durch den Anbau von ... Speisekartoffeln! Viele gut gemeinte Ratschläge prasselten dann auf mich ein, anbautechnisch alle schon antiquiert, aber gutgemeint. Mein „Kartoffelwunder“ sollte sich aber ohne viel Aufwand ereignen, auf ganz natürliche Weise! Furche ziehen, „Musica“ oder „Anuschka“ halbieren, Erde anhäufeln, fertig! Dann täglich gucken! Mitte Mai waren schon die ersten Staudentriebe zu sehen, frech dunkelgrün und kräftig. Anfang Juli dann der Schock. Das üppige Kartoffelkraut begann zu welken, wurde dürr und starb ab. Oberirdisch kündigte sich ein Totalverlust an! Ende Juli musste dann endlich Gewissheit her, Ex oder Top! Schon beim ersten zaghaften Ziehen an einem vertrockneten Strunk merkte ich am Widerstand, da ist mehr dran! Und dann sah ich sie schon, eine nach der anderen zum Vorschein kommen. Neue, selbstgepflanzte goldgelbe Kartoffeln, Goldstücke gleich, die da aus der Erde lugten, und für mächtig Erntestolz sorgten! Knapp 30 Kilogramm beste Ware kamen letztlich zusammen und jede einzelne Kartoffel kannte ich praktisch an ihrem Aussehen. Mittlerweile gingen sie alle - notgedrungen - den Weg durch die Küche und unsere Mägen. Selten hat mich der Weg zurück zur Natur so gefreut und mit Genugtuung erfüllt, wie dieses kleine „Kartoffelwunder“!