Das Coronavirus hält uns in Schach, es beeinträchtigt unser Leben. Doch trotzdem darf ich immer wieder Erfahrungen machen, die mich froh stimmen. Wie diesen Herbst. In unser Gästehaus war eine 20-jährige Frau aus Russland eingezogen, um sich wegen einer schweren Krebserkrankung behandeln zu lassen. Sie fragte, ob ich nicht wüsste, wie sie jetzt in Corona-gefährdeter Zeit jemand findet, der ihr das Schreiben in deutscher Sprache beibringen könnte; sie selber spricht fließend Deutsch. Zwei Tage später meldete sich zufällig (Zufall ist das Pseudonym Gottes) eine 22-jährige Studentin und bot sich an, in unserer Suppenküche für Obdachlose mitzuhelfen. Diese hatten wir aber Corona-bedingt schließen müssen. So fragte ich sie, ob sie nicht bereit wäre, dieser schwerstkranken jungen Frau das Deutschschreiben beizubringen, worauf sie spontan einwilligte. Ich war innerlich mit so tiefer Freude berührt ob solcher Hilfsbereitschaft. Ja, Gott schickt seine Engel – auch in dieser besonderen Zeit.