„Die Bedeutung der Elektrohandwerke wird durch Corona noch größer. Die technischen Entwicklungen – insbesondere in den Bereichen Elektro-Mobilität, SmartGrid, Smart Home, Digitalisierung im Handwerk, Netzwerk- und Glasfasertechnik sowie Systemintegration – werden weiter wachsen. Die Pandemie wird diese Entwicklung beschleunigen, da sich die betrieblichen, schulischen und häuslichen Anforderungen der Zeit technisch anpassen müssen“, erklärte Innungs-Obermeister Anton Berchtold bei der Eröffnung des neuen Bildungszentrums der Innung für Elektro- und Informationstechnik München (IEIM) in der Joseph-Wild-Str. 21 in München.
Die neuen Entwicklungen im Elektrohandwerk gelte es entsprechend dem Stand der Technik an Auszubildende, Gesellen und Meister weiterzugeben, um auch in Zukunft gut qualifizierte Fachkräfte zu haben, die den Leistungsanforderungen im Handwerk gerecht werden können. „Deshalb ist es wichtig, in berufliche Bildung zu investieren. Die Elektroinnung setzt mit der Eröffnung des Bildungszentrums ein starkes Signal“, so Berchtold weiter. Der große Fachkräftebedarf im Elektrohandwerk, insbesondere in München und Oberbayern, erfordere verstärkte Ausbildungsmaßnahmen und ein erweitertes Bildungsangebot.
Da die IEIM an ihrem Standort in der Münchner Innenstadt an Kapazitätsgrenzen stieß, wurde die Suche nach einem neuen Standort in den letzten Jahren forciert. Nach zweijähriger Bauzeit hat die IEIM mit ihrem Umzug in die hochmoderne Bildungsstätte mit einer Bruttogrundfläche von 8.500 qm einen großen Schritt in Richtung Zukunft gemacht. Für den Neubau und die Ausstattung wurden insgesamt rund 27 Millionen Euro investiert. Das von dem Architekturbüro Schwinde entworfene Gebäude verfügt über Theorie- und Werkstattplätze und bietet 20 Werkstätten, 2 PC-Räume und 6 Seminarräume mit modernster technischer Ausstattung. Bei Vollbelegung werden in dem Gebäude rund 450 Auszubildende und andere Kursteilnehmer aus- und weitergebildet. Die Maßnahme wurde von Bund und Land gefördert. Bei der Umsetzung des Bauvorhabens konnten im Rahmen der EU-weiten Ausschreibung viele Aufträge an kleine und mittlere Betriebe aus der Region vergeben werden.
„Das neue Bildungszentrum ist Grundvoraussetzung für die Aus- und Fortbildung in allen Zukunftsthemen der elektro- und informationstechnischen Berufe“, betont Innungsgeschäftsführer Dr. Matthias Schönberger. Die Münchner Elektroinnung ist mit ihrem neuen Bildungszentrum auf die Anforderungen in den Fachbereichen Elektro- und Informationstechnik sowie Elektromaschinenbau bestens auf die Zukunft vorbereitet.