Veröffentlicht am 25.10.2020 11:50

Alternativen bieten


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)

Die CSU im Münchner Stadtrat hat den Lückenschluss der A 99 im Münchner Süden wieder ins Gespräch gebracht. Sie fordert die Aufnahme des Autobahnbaus durch den Forstenrieder Park in den Bundesverkehrswegeplan. Vor Ort ist man geteilter Meinung: Der Bezirksausschuss im Münchner Süden stellt sich nach wie vor vehement gegen eine „A 99 Süd”, während der Bezirksausschuss Sendling-Westpark das Projekt begrüßt.

Eine Mehrheit aus CSU und SPD hat im Bezirksausschuss Sendling-Westpark dieses „Dafür” beschlossen. Die Grünen im Bezirksausschuss Sendling-Westpark unterstreichen daher, dass sie sich zusammen mit den Vertretern von FW / ÖDP und Linken entschieden gegen die Forderung von CSU und SPD nach einem Autobahn-Ringschluss im Münchner Süden wenden.

Verkehrswende statt „Immer-Mehr” an Kfz

Der Autobahn-Südring ist in dem bis zum Jahr 2030 gültigen aktuellen Bundesverkehrswegeplan nicht enthalten - damit ist derzeitige Diskussion auf Münchner Stadtteilebene rein hypothetischer Natur, sagen die Grünen. Ein Autobahn-Südring würde große Teile des Naherholungsraums Forstenrieder Park zerstören - und dies in einer Zeit, in der niemandem mehr die drohende Klimakatstrophe verborgen bleiben kann. Laut einer aktuellen Studie des Wuppertal-Instituts müsste unter anderem der Autoverkehr bis 2035 halbiert werden, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. Die Grünen zusammen mit FW / ÖDP und Linken in Sendling-Westpark unterstützen daher im Rahmen der Verkehrswende alle Konzepte, die die Bürger vor Verkehrslärm und -abgasen zeitnah schützen und Alternativen zu einem umweltschädlichen „Immer-Mehr“ an Kfz-Verkehr bieten können.

Auf lokaler Ebene bedeute das die Erstellung von Verkehrskonzepten, die Anwohner vor überörtlichem Schleichverkehr schützen können, die baldestmögliche Einführung des Parkraum-Managements, die Schaffung attraktiver Fahrrad-Routen, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sowie die Unterstützung für eine eigenen Schnellbusspur an der Garmischer und der Lindauer Autobahn.

Auf Bundes-Ebene muss der Güterverkehr verstärkt auf die Schiene verlegt werden – damit den Münchnern auch in den kommenden Jahrzehnten eine umweltfeindliche Magistrale durch ihre lebenswichtigen Wälder erspart bleibt, so die Grünen.

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