Eine Bauvoranfrage der MGS (Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung) sorgt in Aubing für Aufregung. Geplant ist die Neuordnung des Areals rund um die Ubostraße einschließlich des Dorfplatzes, ein Bereich der zum alten Dorfkern Aubings gehört und ensemblegeschützt ist. Den Beschluss hatte der Stadtrat im vergangenen Jahr gefällt. Dazu soll ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt werden. Diesen soll die MGS vorbereiten. Allerdings befürchtet der Förderverein 1.000 Jahre Urkunde Aubing und die Bürgervereinigung Aubing-Neuaubing, dass bereits Fakten geschaffen wurden. Die MGS habe nämlich eine Bauvoranfrage mit zwei Planvarianten an die Lokalbaukommission gestellt. Titel: „THW Ortsverband München-West, Standort Ubostraße, Teilabriss Bestandsgebäude/Ersatzneubau und Garagengebäude“. Das THW leidet seit Jahren an Platzmangel. Einige seiner Einsatzlastwagen passen schon nicht mehr in die Garage. Sie müssen draußen stehen. Deswegen würde der Verein eine Erweiterung begrüßen. Ein Blick auf die Pläne hat Bürgervereinigung und Förderverein entsetzt. Die Garagen für die THW-Fahrzeuge seien so groß dimensioniert, dass zwischen 40 und 50 Bäume, von denen ein Großteil unter die Baumschutzverordnung fallen, gefällt werden müssten. „Im Stadtratsbeschluss heißt es: Der Ortskern weist eine weitgehende Versiegelung von circa 60 Prozent aus. Das wenige Grün, soll nun auch noch Garagengebäuden weichen“, kritisieren die Sprecher der Vereine in einem Schreiben an die Rathausspitze. „Obendrein würde bei einer der Varianten billigend auch die Auflösung des Reitstalls in Kauf genommen“.
Förderverein und Bürgervereinigung fordern deswegen den sofortigen Stopp der Planungen. In ihrem Antwortschreiben bestätigt das Planungsreferat den Antrag auf Vorbescheid für das städtische Anwesen Ubostraße 7, Standort des THW, „zur Klärung des Maßes der Nutzung“. Es liege außerdem von der Stadtratsfraktionen der SPD und der Grünen ein Antrag vor, in dem diese für den Bereich „Wohnen und einen Treffpunkt für Senioren“ angeregt hätten. Auch Jürgen Müller, Sprecher der Bürgervereinigung, bevorzugt statt neuer Garagen einen Senioren- und Bürgertreff in diesem Areal. „Aktuell erfolgt die Prüfung der vorliegenden Anträge unter Einbeziehung der Fachreferate“, versichert das Planungsreferat. Der Wettbewerb soll dann auf Grundlage der Ergebnisse ausgelobt werden. Bei der Frage welche Nutzungen in dem Bereich ermöglicht werden sollen, sollen außerdem der Bezirksausschuss sowie die Bürger und Einrichtungen vor Ort beteiligt werden. Wann das geschehen werde, stehe noch nicht fest: „Eine Aussage zum zeitlichen Rahmen ist aktuell nicht möglich“, so Leitende Baudirektorin Kerstin Oertel. „Insgesamt sehen wir diese Antwort als unbefriedigend an“, kritisiert Müller. „Es gibt keine Konkretisierung bezüglich zeitlichem Rahmen, Art der Bürgerbeteiligung - auch schon im Vorfeld des Wettbewerbs“. Noch sind die Würfel nicht gefallen. Das Baureferat betonte, dass ihm das Ensemble am Herzen liege.