Längst prägen E-Scooter das Straßenbild Münchens. Verschiedene Verleihfirmen bieten die kleinen Roller an, die aussehen wie Tretroller, jedoch ohne eigene Muskelkraft angetrieben werden, sondern stattdessen elektrisch laufen. Für die Roller gibt es bislang keine offiziellen Abstellflächen, daher stehen sie häufig kreuz und quer auf Straßen und Plätzen, blockieren oft Gehwege oder liegen schlicht im Weg. „Behindernd oder nicht regelkonform abgestellte E-Tretroller waren bisher das häufigste Thema der Beschwerden, die bei der Stadtverwaltung zu den Sharing-E-Tretrollern eingegangen sind“, heißt es jüngst in einer Rathausinformation dazu. Daran soll sich jetzt etwas ändern. Die Stadt will extra ausgewiesene Abstellflächen für im Sharing-Modell angebotene E-Tretroller einrichten. Zunächst als Pilotprojekt sollen die Stellflächen getestet werden. Für die Schwanthalerhöhe macht das Kreisverwaltungsreferat (KVR) sieben Standortvorschläge.
Pilothaft sollen zunächst in den Innenstadt nahen Stadtbezirken Abstellflächen für E-Tretroller eingerichtet werden. Die Schwanthalerhöhe zählt dazu, daher hat das KVR sich auch hier Plätze angesehen, die als Abstellflächen in Frage kommen. Ursprünglich sollte die Ortsbegehung zusammen mit Vertretern des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8) erfolgen. Aufgrund der aktuellen Situation um das Coronavirus sah die Behörde sich jedoch veranlasst, die Begehungstermine zur Standortsuche lediglich im kleinsten, verwaltungsinternen Kreis mit maximal drei Personen durchzuführen. Die Vorschläge des KVR wurden nun dem Lokalparlament vorgelegt. Die Behördenvertreter suchten dabei vor allem nach Flächen, auf denen man E-Roller, gegebenenfalls aber auch zusätzliche Fahrräder oder E-Motorroller abstellen kann. Die Abstellmöglichkeiten sollten auf ungenutzten Gehwegbereichen oder durch die Umwandlung von Parkplätzen entstehen. Nachdem die U-Bahnhöfe „Schwanthalerhöhe“ und „Heimeranplatz“ sogenannte „Hotspots“ bilden, in denen regelmäßig besonders viele E-Tretroller ausgeliehen oder zurückgegeben werden, liegen die meisten Standortvorschläge des KVR im unmittelbaren Umfeld der beiden U-Bahnhöfe.
Auf einer Fläche von 4,50 mal 3,10 Meter könnte etwa in der August-Kühn-Straße vor dem Gebäude der European Business School eine Abstellmöglichkeit für E-Scooter entstehen. Des Weiteren schlägt das KVR vor: Alter Messeplatz 6a (Nordseite, östlich Schießstättstraße), hier könnte in der Parkbucht sogar eine Abstellfläche für E-Tretroller, Fahrräder und E-Kleinkrafträder eingerichtet werden; am Franziska-Bilek-Weg (U-Bahnhof Schwanthalerhöhe) oder kurz davor in der Heimeranstraße (Südseite); Georg-Freundorfer-Platz an der Ganghoferstraße, am Heimeranplatz 4 (in der Trappentreustraße, Ostseite) oder in der Heimeranstraße 70.
Der BA Schwanthalerhöhe gab seine Zustimmung für die Standortauswahl. Jedoch formuliert man eine zusätzliche Bitte: „Die Verwaltung soll sich auch über das Abstellen von Lastenrädern Gedanken machen“, fasst BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne) zusammen. Diese seien im Pilotprojekt nämlich noch nicht berücksichtigt.
Die Benutzung der Abstellflächen wird auf freiwilliger Basis erfolgen. Jedoch hofft man seitens der Stadtverwaltung darauf, dass die Anbieter Anreize schaffen, damit ihre E-Scooter auf den dafür vorgesehenen Flächen abgestellt werden. Denkbar sind zum Beispiel deutliche Hinweise in den Apps, kombiniert mit möglichen Rabatten oder Bonusminuten für das Abstellen auf der richtigen Fläche.
Die ersten Abstellflächen für E-Tretroller hat das Baureferat kürzlich in Schwabing eingerichtet. Wann die Markierungen der Flächen auf der Schwanthalerhöhe kommen, steht noch nicht fest.