Veröffentlicht am 07.10.2020 15:25

„An den Realschulen herrscht kein Notbetrieb”


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)
Anzeigenblätter in ganz Deutschland berichten gemeinsam über den Lehrermangel. Zu ihrem Bundesverband BVDA gehören knapp 200 Verlage mit 820 Titeln, darunter Werbe-Spiegel, Sendlinger Anzeiger, Parsberg Echo und Samstagsblatt. (Foto: BVDA)
Anzeigenblätter in ganz Deutschland berichten gemeinsam über den Lehrermangel. Zu ihrem Bundesverband BVDA gehören knapp 200 Verlage mit 820 Titeln, darunter Werbe-Spiegel, Sendlinger Anzeiger, Parsberg Echo und Samstagsblatt. (Foto: BVDA)
Anzeigenblätter in ganz Deutschland berichten gemeinsam über den Lehrermangel. Zu ihrem Bundesverband BVDA gehören knapp 200 Verlage mit 820 Titeln, darunter Werbe-Spiegel, Sendlinger Anzeiger, Parsberg Echo und Samstagsblatt. (Foto: BVDA)
Anzeigenblätter in ganz Deutschland berichten gemeinsam über den Lehrermangel. Zu ihrem Bundesverband BVDA gehören knapp 200 Verlage mit 820 Titeln, darunter Werbe-Spiegel, Sendlinger Anzeiger, Parsberg Echo und Samstagsblatt. (Foto: BVDA)
Anzeigenblätter in ganz Deutschland berichten gemeinsam über den Lehrermangel. Zu ihrem Bundesverband BVDA gehören knapp 200 Verlage mit 820 Titeln, darunter Werbe-Spiegel, Sendlinger Anzeiger, Parsberg Echo und Samstagsblatt. (Foto: BVDA)

„Wir machen keine Show, unsere Kolleginnen und Kollegen an den Realschulen leisten gerade in Corona-Zeiten hervorragende Arbeit. An den Realschulen in Bayern herrscht derzeit kein Notbetrieb, aber natürlich läuft einiges anders wie vor der Corona-Pandemie“, sagt Jürgen Böhm, Vorsitzender des Bayerischen Realschullehrerverbands (brlv).

„Belastungen im Blick behalten”

„Natürlich dürfen nicht alle Herausforderungen, die mit der Corona-Krise einhergehen, auf dem Rücken unserer Lehrkräfte ausgetragen werden.“ Diese Zusatzbelastungen müsse man im Blick behalten und entsprechend für Entlastungen und klare Regelungen sorgen. „Dafür hat sich die seit Jahren eingeforderte und teilweise umgesetzte, Integrierte Lehrerreserve an den Realschulen bewährt. Diese zusätzlichen Lehrkräfte müssen sinnvoll vor Ort eingesetzt werden“, betont Böhm.

Bei der sogenannten „Integrierten Lehrerreserve“ handelt es sich um zusätzliche Lehrkräfte an den Schulen vor Ort. Diese werden eingesetzt, um Unterrichtsausfälle zu vermeiden und kurzfristig auf besondere Situationen an den Schulen reagieren zu können. Der brlv hatte sich bereits in den vergangenen Jahren dafür eingesetzt, die Anzahl dieser zusätzlichen Lehrkräfte pro Schule zu erhöhen. Derzeit sind es ca. 1,3 an den staatlichen Realschulen.

Sicherer Rahmen wird benötigt

Falls man vereinzelt zu Distanzunterricht zurückkehren müsse, seien gerade die Realschulen hinsichtlich Digitalisierung gut aufgestellt, so der brlv-Verbandschef. „Jetzt ist es allerdings an der Zeit, vonseiten der Politik für rechtssichere Rahmenbedingungen der verwendeten Lernplattformen wie beispielsweise Microsoft Teams zu sorgen.“ Hier sei das Kultusministerium aufgefordert, den Schulen Planungssicherheit zu geben. Es könne nicht sein, so Böhm, dass viele Schulen nicht wissen, ob und wie es mit MS Teams weitergeht. „Die Zeit des Experimentierens und der Verantwortungsverlagerung ist endgültig vorbei“, betont der brlv-Vorsitzende.

Kein verlorenes Schuljahr

Dass der Distanzunterricht an Realschulen gut funktioniert, habe eine repräsentative Umfrage des brlv unter knapp 1.100 Realschullehrkräften im April 2020 bewiesen. „Dieses Schuljahr wird wieder kein normales Schuljahr sein, aber es ist auch kein verlorenes. Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen, die Tag für Tag wertvolle Arbeit an den Schulen vor Ort leisten und sich für die Zukunft unserer Schülerinnen und Schüler engagieren“, schließt Böhm.

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