Veröffentlicht am 09.08.2020 15:25

Tempo 10 statt Spielstraße


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)
Ein enges Sollner Gässchen: die Rietschelstraße. (Foto: job)
Ein enges Sollner Gässchen: die Rietschelstraße. (Foto: job)
Ein enges Sollner Gässchen: die Rietschelstraße. (Foto: job)
Ein enges Sollner Gässchen: die Rietschelstraße. (Foto: job)
Ein enges Sollner Gässchen: die Rietschelstraße. (Foto: job)

Die Rietschelstraße in Solln ist nur 190 Meter lang, vor allem aber sehr eng: Nur vier Meter ist sie breit, es gibt keine Gehwege. Wenn Anwohner ihr Grundstück verlassen, stehen sie sofort und ohne Schutz auf der Fahrbahn. 2018 empfahl die Bürgerversammlung, die Straße als Spielstraße auszuweisen – für das städt. Kreisverwaltungsreferat allerdings keine umsetzbare Idee. Denn für eine Spielstraße braucht es nicht nur Schilder, sondern einen umfangreichen Umbau.

Mit knapper Mehrheit (18 gegen 17 Stimmen) erklärte sich der Bezirksausschuss im Münchner Süden (BA 19) jetzt damit einverstanden, in der Rietschelstraße 10 km/h als Höchstgeschwindigkeit einzuführen. „Tempo 10 kommt einer Verkehrsberuhigung sehr nahe“, erklärte Inga Meincke (Grüne).

Die Arbeitsgruppe Mobilität (Unterausschuss) des BA 19 hatte diese Lösung zuvor abgelehnt. „Der Bezirksausschuss kennt keine Beschwerden“, hatte Reinhold Wirthl (CSU) erinnert, Schleichverkehr gebe es hier seit der Sperre der Winterhalterstraße auch nicht mehr. „Wenn in der Rietschelstraße schnell gefahren wird, dann sind es Anwohner, sagte Wirthl. Für einen verkehrsberuhigten Bereich sei die Gasse mit 4 Meter Breite zu schmal – nötig wäre dafür eine Breite von 8,50 Meter.

Der Bezirksausschuss entschied sich mehrheitlich anders als seine Mobilitätsexperten und segnete „Tempo 10“ ab.

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