Veröffentlicht am 03.08.2020 17:56

Feuer in ehemaliger Gehörlosenschule


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)
Auf der Rückseite des Gebäudes hinter dem Studiensemiar Albertinum  schlugen meterhohe Flammen nach draußen. Erst vor kurzem waren gleich nebenan die Übergangscontainer für den Kindergarten Namen Jesu aufgestellt worden. (Foto: job)
Auf der Rückseite des Gebäudes hinter dem Studiensemiar Albertinum schlugen meterhohe Flammen nach draußen. Erst vor kurzem waren gleich nebenan die Übergangscontainer für den Kindergarten Namen Jesu aufgestellt worden. (Foto: job)
Auf der Rückseite des Gebäudes hinter dem Studiensemiar Albertinum schlugen meterhohe Flammen nach draußen. Erst vor kurzem waren gleich nebenan die Übergangscontainer für den Kindergarten Namen Jesu aufgestellt worden. (Foto: job)
Auf der Rückseite des Gebäudes hinter dem Studiensemiar Albertinum schlugen meterhohe Flammen nach draußen. Erst vor kurzem waren gleich nebenan die Übergangscontainer für den Kindergarten Namen Jesu aufgestellt worden. (Foto: job)
Auf der Rückseite des Gebäudes hinter dem Studiensemiar Albertinum schlugen meterhohe Flammen nach draußen. Erst vor kurzem waren gleich nebenan die Übergangscontainer für den Kindergarten Namen Jesu aufgestellt worden. (Foto: job)

In dem Gebäude der ehemaligen Landesschule für Gehörlose an der Ecke Fürstenrieder Straße / Autobahn wütete am Montag ein heftiges Feuer. Gegen 16.45 Uhr rückte die Feuerwehr an, die sich Zutritt zum dem Gelände verschaffte und die Flammen in dem leerstehenden Gebäude löschte.

Danach begannen langwierige Nachlöscharbeiten, bei denen sichergestellt wurde , dass kein Brandherd unentdeckt bleibt. Diese dauerten bis in die späten Nachtstunden an. Zwei Großraumrettungswagen wurden nachgefordert, um den völlig verschmutzten und durchnässten Einsatzkräften nach Ablegen ihrer Schutzkleidung einen trockenen Platz zu bieten. Am Einsatz waren gut 100 Feuerwehrleute beteiligt. Niemand kam bei dem Brand zu Schaden.

Zuletzt 110 Kinder unterrichtet

Anfang 2012 war die Geschichte der Bayerischen Landesschule für Gehörlose hier am Westpark nach 60 Jahren zu Ende gegangen. Der Standort in der Fürstenrieder Straße, den zuletzt 110 Kinder besuchten, wurde aufgegeben, denn die Landesschule wurde zusammen mit der Schwerhörigenschule in Johanneskirchen zum dortigen „Förderzentrum - Förderschwerpunkt Hören” vereinigt.

Immer wieder hatten gehörlosen Schüler und ihre Lehrer in München Schulgebäude und Standorte wechseln müssen, bis nach dem Zweiten Weltkrieg eine Klasse der Landestaubstummenanstalt auf das Areal an der Fürstenrieder Straße 155 zog. Dort war vom ehemaligen, 1891 gebauten Nervenkrankenhaus Neufriedenheim nur noch eine Kriegsruine in einem verwilderten Park übrig geblieben. Bis 1952 zog sich der Wiederaufbau der Landestaubstummenanstalt hin. Aus ihr wurde 1968 die „Bayerische Landesschule für Gehörlose”. Bereits 2004, als das 200-jährige Jubiläum der Gehörlosenbildung in Bayern gefeiert wurde, hatte die damalige bayerische Unterrichtsministerin Monika Hohlmeier den Abschied der Schule vom Westpark und die Zusammenführung mit dem Förderzentrum Hören in Johanneskirchen angekündigt. Die Umstrukturierung sollte zunächst 2005 erfolgen, dann war von 2008 die Rede. 2012 war der Umzug abgeschlossen.

Seit dem Auszug der Landesschule steht das alte Gebäude an der Fürstenrieder Straße 155 leer, in dem es jetzt brannte.

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