Wie müsste die Fürstenrieder Straße aussehen, um eine attraktive Straße in Laim zu sein? Was braucht die heute als „Laimer Autobahn“ bezeichnete Straße, damit man sich dort wohl fühlt? Wie lässt sich die Fürstenrieder Straße neu denken? Mit diesen Fragen setzten sich Studenten des Studiengangs „Management Sozialer Innovation“ der Hochschule München auseinander. Die Idee für das Projekt geht auf die Umfrage der Initiativegruppe „inlaim“ zurück, an der letztes Jahr rund 300 Laimer Stadtteilbewohner teilnahmen. Dabei galt es unter anderem den eigenen Stadtteil zu bewerten, nach beliebten und unbeliebten Orten einzuteilen. Das Ergebnis der damaligen Umfrage: Die meisten unliebsamen Orte liegen nach Ansicht der Laimer entlang der Fürstenrieder Straße. Neben dem sogenannten „Laimer Kreisel“ gelten die Kreuzung Agnes-Bernauer-/ Fürstenrieder Straße sowie die Kreuzung Zschockke-/ Gotthardstraße und die Unterführung vor der Stadtbibliothek als öffentliche Räume ohne Aufenthaltsqualität. Gemeinsam mit Petra Stockdreher, Sophie Johanna Kaiser und Sevda Cakir machten sich die Studenten daran, Alternativen für diese Orte zu entwerfen.
Die Studenten bewiesen Kreativität und ließen sich eine Bandbreite an Alternativen für die Gestaltung der Fürstenrieder Straße einfallen. Entstanden sind Utopien ebenso wie konkrete Ideen: „Ganz unterschiedliche unterirdische und überirdische Lösungen, mit denen Nutzungskonflikte vermindert oder ganz aufgelöst wurden“, erklärt Petra Stockdreher, eines der Gründungsmitglieder der Initiativgruppe. Die Vorschläge reichen vom Plateau, das über die Kreuzung Agnes-Bernauer-Straße führt und das schallgeschützt ist und somit zum Verweilen einlädt, bis hin zu hängenden Gärten oder der Nutzung der leerstehendend Räume der ehemaligen Stadtsparkasse als Begegnungsraum. Alle Ideen aber fußen auf dem Grundgedanken, dass die Bürger zu gemeinsamer Betätigung eingeladen werden sollen. In einer Ausstellung im Laden der Bürgerinitiative in der Guido-Schneble-Straße 24 sind nun die Ergebnisse der Studenten bis zum 10. September ausgestellt. Betrachter sind eingeladen, mit- und weiterzudenken und eigene Ideen und Vorschläge zu hinterlegen. Zu sehen ist die Ausstellung „Die Fürstenrieder Straße weiter denken“ zu den Öffnungszeiten: Do, 16-18 Uhr und 19-20 Uhr sowie nach Vereinbarung.
Der Laden, der bislang als Standort der Initiative „inlaim“ bekannt war, steht nun unter dem neuen Namen „laim_up“. Die Bürgerinitiative strukturierte sich um, der Laden in der Guido-Schneble-Straße 24 aber bleibt erhalten. Hinter „laim_up“ steht nunmehr eine neue Personenkonstellation, namentlich sind dies Petra Stockdreher, Sophie Johanna Kaiser und Sevda Cakir, die als Verein organisiert weitermachen wollen. Projekte und Ideen sollen aber auch künftig hier ihren Anfang nehmen. „Im neuen Verein werden die kreativen Potentiale von Kunst und Künstler zur Förderung der Qualität des nachbarschaftlichen Miteinanders wie bisher ins Zentrum der Aktionen gesetzt“, erklärt Petra Stockdreher. Auch wolle man weiter mit der Hochschule sowie den Stadtteileinrichtungen zusammenarbeiten.
Das Nachbarschaftsprojekt wird nach wie vor vom Sozialreferat der Stadt München gefördert, den Ausbau des Ladens, der vor knapp einem Jahr zum Treffort in Laim wurde, unterstützte der Bezirksausschuss Laim (BA 25) mit einem Zuschuss.