Veröffentlicht am 27.07.2020 12:58

„Genau das falsche Signal”


Von red
Am Gelände der TSG Pasing ist die Bodenseestraße mit zwei Fahrspuren auf jeder Seite bereits relativ breit. (Foto: bb)
Am Gelände der TSG Pasing ist die Bodenseestraße mit zwei Fahrspuren auf jeder Seite bereits relativ breit. (Foto: bb)
Am Gelände der TSG Pasing ist die Bodenseestraße mit zwei Fahrspuren auf jeder Seite bereits relativ breit. (Foto: bb)
Am Gelände der TSG Pasing ist die Bodenseestraße mit zwei Fahrspuren auf jeder Seite bereits relativ breit. (Foto: bb)
Am Gelände der TSG Pasing ist die Bodenseestraße mit zwei Fahrspuren auf jeder Seite bereits relativ breit. (Foto: bb)

Aktuell ist geplant, einen Teil des zukünftigen Verkehrs aus Freiham über die Bodenseestraße in Richtung Pasing zu leiten. „Eine Planung, die nur versucht, zusätzlichen Autoverkehr auf bereits heute übervolle Straßen zu quetschen, so der BUND Naturschutz (BN), sei in München verfehlt und ginge vor allem zu Lasten der Anwohner. „Mit dem Neubaugebiet in Freiham drohen sich die Fehler in der Verkehrsplanung aus der Vergangenheit zu wiederholen: Erst wird gebaut und anschließend darüber nachgedacht, dass die Menschen sich auch aus ihrem Stadtviertel heraus bewegen müssen”, heißt es in einer Pressemitteilung der Natur- und Umweltschutzorganisation.

Von einem Nadelöhr zum nächsten

Als Reaktion auf die erwartete deutliche Zunahme des Autoverkehrs in Pasing plant die Stadt, die Bodenseestraße, zum Beispiel entlang des Geländes der TSG Pasing, zu verbreitern. Dies lehnt der BN ab und fordert stattdessen, die Bodenseestraße einheitlich auf eine Spur pro Richtung zu reduzieren.

„Es ist vollkommen widersinnig, eine Straße an wenigen Stellen auszubauen, um den Autoverkehr von einem Nadelöhr zum nächsten zu führen. Dafür müssten allein am Sportplatzgelände 160 Bäume gefällt und das Gelände der TSG Pasing verkleinert werden. Da werden wir nicht tatenlos zuschauen“, so Dr. Thorsten Kellermann, stellvertretender Vorsitzender des BN in München.

Freiham und der Münchner Westen brauche ein Verkehrskonzept, das in erster Linie auf Alternativen zum privaten Pkw, wie den ÖPNV und das Fahrrad, setzt. Es könne nicht funktionieren, in einer Stadt ein neues Stadtviertel zu errichten und zu hoffen, dass bereits verstopfte Einfallstraßen und eine überfüllte Autobahn den zusätzlichen Autoverkehr schon noch aufnehmen können.

Rückbau gefordert

„Die Menschen in Freiham sollten von Anfang an gut ausgebaute öffentliche Verkehrsmittel und Radwege nutzen können, um gar nicht auf ein eigenes Auto als primäres Verkehrsmittel angewiesen zu sein. Ist die Entscheidung einmal pro Auto gefallen, fällt ein nachträglicher Wechsel nur umso schwerer“, so Martin Hänsel, stellvertretender Geschäftsführer des BN in München.

In Aubing engagiert sich der BUND Naturschutz für die Errichtung eines Klimaparks, da intakte Grünflächen und geschlossene Baumbestände elementar für die Lebensqualität in München sind. Jetzt Bäume zu fällen, um ausgerechnet eine Straße zu verbreiten, wäre auch in Hinblick auf die Klimaschutzpolitik der Stadt genau das falsche Signal.

„Der BUND Naturschutz fordert vom Münchner Stadtrat, die Bodenseestraße einheitlich auf eine Spur pro Richtung zurückzubauen und mit zusätzlichen Rad- und Fußwegen auszustatten. München muss dringend zu einer klimafreundlichen Stadt werden“, so Kellermann.

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