In der großen Bücherei für die Schulen im Bildungscampus Freiham stehen die Regale, erste Sitzgruppen und Tische bereits. Die Bücher sollen bald eingeräumt werden. Darauf freut sich besonders Eva Wobido, Schulleiterin der Grundschule Freiham an der Helmut-Schmidt-Allee 45. „Lesen ist sehr wichtig für den Schulerfolg“, weiß sie. Dabei ist nicht nur das Selbstlesen wichtig, sondern auch das Vorlesen. Gemeinsam mit der Vorleseinitiative Lesefüchse e.V. wird ab dem nächsten Schuljahr die Grundschule zu einem Vorleseort. Ehrenamtliche sollen dann den Erst- und Zweitklässlern Freude am Lesen vermitteln. „Dafür suchen wir dringend Vorleser und Vorleserinnen für das Schuljahr 2020/2021“, erklärt die Schulleiterin. An der Schule gibt es viele Kinder, die schlecht deutsch sprechen oder denen zuhause nicht vorgelesen wird. Sie könnten sehr viel durch das Vorlesen profitieren.
„Vorgelesen wird alles, was Spaß macht und die Schüler interessiert. Das fördert die Fantasie, Konzentration und die sprachliche Ausdrucksfähigkeit der Kinder“, erklärt Christina Ackermann, Geschäftsstellenleiterin der Lesefüchse. Zwei neue Vorleseteams sollen jeweils donnerstags um 13.45 Uhr und freitags um 8 Uhr jeweils 45 Minuten lang kleinen Schülergruppen vorlesen. Zuvor gibt es nicht nur eine Schnupperstunde mit einem erfahrenen „Lesefuchs“ im Herbst, sondern auch ein kostenloses Seminar unter dem Thema „Lebendig vorlesen“ sowie regelmäßige Weiterbildungen. „Durch das vorbildliche Betonen und die Stimmnutzung fördern sie den Leselernprozess und zeigen den Kindern, dass das Lesen, Zuhören und spätere Besprechen des Inhalts richtig Freude bereiten“, hofft die Schulleiterin. Die potenziellen Vorleser erwartet ein ganz besonderes Umfeld. Die Grundschule Freiham ist ein Vorzeigeprojekt.
Derzeit besuchen 115 Kinder eine der sieben Klassen. In den nächsten Jahren soll die Schülerzahl bis auf 500 ansteigen. Dann wird es in jeder Klassenstufe fünf Parallelklassen geben. Die Schule ist im Lernhauskonzept ausgerichtet. Darüber hinaus gibt es tolle innovative Möbel, die den Schülern unterschiedliche Lernsituationen bieten. Sitzmöglichkeiten wie in einem Amphitheater, einen Skateboard-Stuhl, kleine „Höhlen“. Es gibt sogar einen Legoraum oder ein Märchenraum mit interaktiven Teppich, einen Robotic- und einen Kickerraum. Vor allem die Ganztagsschüler brauchen Abwechslung, aber auch Möglichkeiten sich zu bewegen und Rückzugsorte. „Die Schüler sollen sich wie zuhause wohlfühlen“, hofft Wobido. Dazu sollen klare Strukturen Orientierung geben. Wegen der überwiegenden gelben und orangen Farben haben sich die Schüler den Löwen als Erkennungszeichen ausgesucht. Überall begegnet man dem „Leo“ als Piktogramm in den Gängen und Zimmern. „Wir sind löwenstark“ lautet die Maxime.
Wer als „Lesefuchs“ Teil der Schulfamilie werden möchte, kann sich am Donnerstag, 9. Juli, 17.30 Uhr, im Stadtteilzentrum Guardini 90, in der Guardinistraße 90 in München-Hadern über das ehrenamtliche Engagement bei den Lesefüchsen informieren. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bittet der Verein um eine Anmeldung unter (089) 72016141 oder an info@lesefuechse.org per Email.