Für Ältere und Menschen, die zu einer Risikogruppe für Covid-19 gehören, bieten das BRK Aubing, der Burschenverein sowie der Aubinger Madlverein Hilfe im Alltag an. Eine erste Bilanz ist durchweg positiv. Aufgrund der Lockerungen benötigen die Menschen jedoch nun wieder weniger Hilfe. Daher läuft die Aktion „Wir helfen Aubing“ zum 30. Juni aus.
„Das Telefon klingelte anfangs unter der Woche etwa zwei bis vier Mal am Tag“, sagt Roland Ahl, Leiter der Bereitschaft Aubing des Roten Kreuzes. „Das zeigt uns, dass die Hilfe, die wir als Ehrenamtliche gerade in der schwierigen Phase mit den umfassenden Einschränkungen leisteten, dringend benötigt wurde.“ Knapp 20 ehrenamtliche Helfer der drei Vereine stemmen gemeinsam neben ihren regulären Berufen die Aktion: Sie kaufen ein, bieten Fahrten zum Arzt an, besorgen Medikamente oder leisten kleine Reparaturen.
„Die Leute freuen sich, wenn wir kommen. Und uns freut, wenn wir helfen können“, sagt Dominique Bauer, zweiter Vorstand vom Burschenverein. Und Michaela Oberhauser vom Aubinger Madlverein ergänzt: „Eine von unseren Mädels meinte, man wird mit Dankbarkeit nur so überhäuft und zu Ostern war auch das ein oder andere Osternest für die Helfer vor der Tür gestanden.“ „Für uns war sofort klar, da machen wir mit“, erzählt Dominique Bauer weiter. „Gerade wir als Aubinger Vereine wollen zeigen, dass wir auch in so schwierigen Situationen zusammenhalten und die Menschen unterstützen“.
Während das BRK die Einsätze koordiniert, gehen die freiwilligen junge Burschen und Madl einkaufen. „Das klappte insgesamt sehr gut“, so Michaela Oberhauser. „Wir lassen uns die Einkaufsliste plus Geld in einem Briefumschlag geben, kaufen ein und stellen die volle Einkaufstasche mit dem Restgeld wieder vor die Tür. Damit halten wir den nötigen Abstand und können den Menschen, die entweder nicht selbst einkaufen können oder dürfen, sinnvoll helfen.“ Das Besondere an der Hilfsaktion ist, dass sie sich nicht nur auf das Einkaufen beschränkt. „Wir bieten auch die Möglichkeit an, Leute zum Arzt zu fahren“, erklärt Roland Ahl. Dafür wurde ein Rotkreuz-Fahrzeug entsprechend umgebaut, damit die Hygienevorschriften eingehalten werden können. Allerdings können die Ehrenamtlichen nicht jede Fahrt übernehmen. Ahl: „Wir fahren niemanden mit Erkältungssymptomen. Da verweisen wir auf die entsprechenden Stellen. Und wir machen keine Krankentransporte. Wir leisten also keine medizinische Hilfe über diese Hilfsaktion.“
Die zweite Besonderheit von der Hilfsaktion „Wir helfen Aubing“ ist, „dass wir über den Verein „Aubing ist in“ bei Bedarf Reparaturen im Haus organisieren, wenn zum Beispiel eine Glühbirne kaputt ist oder der Kühlschrank nicht mehr geht“, ergänzt Ahl. Insgesamt sind die ehrenamtlichen Helfer seit Beginn der Aktion mehr als 50 Mal für Hilfesuchende im Münchner Westen zum Einkaufen gefahren, es gab mehrere Fahrten zum Arzt und die ein oder andere Reparatur war auch dabei. „Nun zeigt sich jedoch, dass unsere gemeinsame Hilfe - seit immer mehr Lockerungen in Kraft treten - immer weniger gebraucht wird“, sagt Ahl. „Und auch das freut uns, dass die Menschen sich wieder größtenteils selbst versorgen können. Daher endet unsere gemeinsame Aktion erst einmal am 30. Juni“. Sollten wir wieder gebraucht werden, sind wir natürlich zur Stelle“. Weitere Informationen gibt es auf www.wir-helfen-aubing.de im Internet.