Veröffentlicht am 08.06.2020 09:12

Gemeinsam garteln

Per Hand wird das Wasser in den Brunnen gepumpt. (Foto: pst)
Per Hand wird das Wasser in den Brunnen gepumpt. (Foto: pst)
Per Hand wird das Wasser in den Brunnen gepumpt. (Foto: pst)
Per Hand wird das Wasser in den Brunnen gepumpt. (Foto: pst)
Per Hand wird das Wasser in den Brunnen gepumpt. (Foto: pst)

Der neue 800 Quadratmeter große Freiluftgarten im Grünband zwischen Neuaubing und Freiham kann endlich bearbeitet werden. Vor einigen Monaten hat das Baureferat den Gemeinschaftsgarten fertiggestellt. Mit einem Info- und Mitmachnachmittag für die interessierten Hobby-Gärtner startete die wegen Corona verspätete Saison gerade noch rechtzeitig, damit im Sommer und im Herbst geerntet werden kann.

Acht große Beete wollen bepflanzt werden. Sie sind wie in einem Bauerngarten mit Wegen abgetrennt. In dem Beet können wiederum neun kleine Unterbeete angelegt werden. „Quadrant“ nennt man die großen Beete, erklärte Irene Nitsch vom Grünpatenprogramm des Vereins Green City, die an diesem Nachmittag Tipps gab und die Regeln erklärte. Im Freiluftgarten darf beispielsweise kein Kunstdünger verwendet werden und alles was angepflanzt wurde, muss notiert werden. Die Fruchtfolge soll nämlich berücksichtigt werden, um einen guten Ertrag zu bekommen. Einmal in der Woche wird Irene Nitsch vor Ort sein, um den Fortschritt im Garten zu beobachten und zu unterstützen.

Einige Familien haben sich bereits mit Hacken und Spaten ausgestattet und bearbeiten die Erde. Michael Hartung und Brigitte Serke wollen Salat, Tomaten, Zucchini und Gurken anpflanzen. Sie wohnen zwar in Pasing, aber in drei Jahren wollen sie eine Wohnung in Freiham beziehen. Da trifft es sich gut, dass sie beim gemeinsamen Gärtnern bereits Kontakte zu den künftigen Nachbarn knüpfen können. Zum Beispiel mit Dorje Tsering und seiner Familie. Er pflanzte hingebungsvoll Radieschen- und Karottensamen in die Erde.

Setzlinge und Saatgut

Im Geräteschuppen stehen Werkzeuge und Gießkannen bereit und es gibt sogar eigenes Wasser, das wie anno dazumal mit einem Schlegel in einen Brunnen gepumpt werden kann. „Wir freuen uns über Werkzeugspenden und Gartenfachliteratur“, erklärte Nitsch. Dann ist ihr Fachwissen gefragt, „Wie weit müssen die Buschbohnen auseinander stehen?“, fragt eine Hobbygärtnerin und gräbt kleine Bohnen ein.

Gespendete Setzlinge und Saatgut stehen an diesem Nachmittag für die Gärtner bereit. Mangold, rote Beete, Zucchini und andere Pflanzen werden eingesetzt. Außerdem warten einige Pflanzen in Blumentöpfen darauf, endlich ausgepflanzt zu werden. Sie waren bei Pflanzaktionen mit dem Freiluftmobil im Herbst gezogen worden. Johannisbeeren, Brombeeren, Kräuter wie Salbei und Lavendel stammen vom Seniorenwohnen Pasing-Westkreuz, vom SOS-Kinderdorf und dem Seniorentreff Neuaubing. Ein Teil davon könnte in eine Kräuterspirale gesetzt werden, außerdem soll noch ein Hochbeet entstehen, damit der Garten inklusiv wird.

Seit Mai hat der Verein Kinderschutz den Freiluftgarten gepachtet. Er ist Teil des Konzepts des geplanten Nachbarschaftstreff. „Wir wollen ein niederschwelliges Angebot für die neuen Freihamer bieten“, erklärt Patrycja Marek, Leiterin des Treffs. Neben der gemeinschaftlichen Gartenarbeit plant sie Mutter-Kind-Gruppen, Hausaufgabenbetreuung, Kochtreffs, aber auch Beratung und Schulungen. Außerdem sollen auf der Gemeinschaftsfläche Möglichkeiten sich gemeinsam beispielsweise bei einem Picknick zu treffen, geschaffen werden. Dafür soll ein Rasen angepflanzt werden.

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