Veröffentlicht am 10.05.2020 20:57

Es fehlen konkrete Konzepte

VLB-Landesvorsitzender Pankraz Männlein. (Foto: VLB)
VLB-Landesvorsitzender Pankraz Männlein. (Foto: VLB)
VLB-Landesvorsitzender Pankraz Männlein. (Foto: VLB)
VLB-Landesvorsitzender Pankraz Männlein. (Foto: VLB)
VLB-Landesvorsitzender Pankraz Männlein. (Foto: VLB)

„Wir freuen uns über die schrittweise Schulöffnung in den kommenden Wochen, aber es sind dazu passgenaue Konzepte notwendig, damit die beruflichen Schulen den Auftrag des Ministerpräsidenten auch in der gebotenen Qualität umsetzen können!“, sagt Pankraz Männlein. Er ist der Vorsitzende des Verbandes der Lehrer an beruflichen Schulen in Bayern (VLB).

„Das braucht ausreichend Zeit”

Die organisatorischen Gegebenheiten müssen an sieben verschiedenen Schulformen und für über dreihundert Ausbildungsberufe angepasst werden. Räumliche und personelle Engpässe geben organisatorische Grenzen vor, daneben müssen die Prüfungsvorbereitungen und der Online-Unterricht auch weiterhin gestemmt werden, um alle Klassen zu versorgen. Dazu brauche es ausreichend Zeit für den organisatorischen Vorlauf und ein großes Maß an individueller Handlungsfreiheit vor Ort, betont der Vertreter der bayerischen Berufsschullehrkräfte. „Für manche Schulen bedeutet das, dass sie alle Klassen wieder im Präsenzunterricht vor Ort haben sollen. Das kann nur mit klugen und flexiblen Modellen im Schicht- oder Wechselunterricht gehen, um die Vorgaben für Gruppengrößen und Abstände einzuhalten.“

Lehrer warnen vor „Schnellschuss”

Ein weiteres Problem sei der hohe Anteil an Unterricht, der eigentlich in speziellen Fachlehrsälen an Geräten oder Maschinen durchgeführt werde. Auch hierfür müssen Konzepte erst erarbeitet werden. „Besser eine gute Planung als ein Schnellschuss, der danebengeht!“ so Männlein. Da in vielen Fällen auch Absprachen mit den Ausbildungsbetrieben erfolgen, teils Heimunterbringung organisiert werden muss und oft lange Anfahrtswege eher die Regel als die Ausnahme sind, plädiert der VLB dafür, dass die Schulen vor Ort den entsprechenden Handlungsspielraum haben, um für die jeweilige Schulform, den gegebenen Umständen vor Ort und in Zusammenarbeit mit den Ausbildungspartnern jeweils passgenaue Lösungen erarbeiten zu können.

Schulen und Lehrer stoßen an Grenzen

Einen Großteil der Schüler in Bayern versorgten die Lehrkräfte in den letzten Wochen bereits im Online-Unterricht. Dabei kämen den beruflichen Schulen ihre hervorragend ausgebildeten Lehrkräfte zugute, sie stoßen aber oft an Grenzen bei der technischen Ausstattung. „Viele Lehrkräfte arbeiten bereits jetzt am Rande der Erschöpfung, wir müssen aufpassen, dass wir das Gesamtsystem nicht überfordern“, stellt der VLB-Landesvorsitzende fest.

Sieben Schularten, 10.000 Lehrer

Der VLB vertritt die Interessen von über 10.000 Lehrern an beruflichen Schulen in Bayern. Zu den beruflichen Schulen gehören Berufsschulen, Berufsfachschulen, FOS / BOS, Fachschulen, Fachakademien, Wirtschaftsschulen, Förderberufsschulen.

north