Für Seniorenheime und Altenpflegezentren gilt nach wie vor Besuchsverbot. Seit einigen Wochen müssen daher auch die 92 Bewohner des Sozialzentrums Laim in der Stöberlstraße 75 zu Hause bleiben, ohne Familie oder Freunde empfangen bzw. besuchen zu dürfen. Vergessen werden sie deshalb jedoch nicht. Mit vielen kleinen Aufmerksamkeiten wird das Zentrum von verschiedensten Seiten bedacht, die den Bewohnern helfen sollen, durch die Krise zu kommen. Da kamen etwa die Klinik Clowns vorbei, um die Senioren, die von ihren Balkonen aus oder im Garten sitzend zusahen, mit guter Laune und Musik zu beglücken. Kürzlich machte ein Baumarkt den Bewohnern mit einer Blumenspende eine große Freude. Die Leiterin des Sozialzentrums, Evelyn Walchshofer, bedankt sich herzlich für diese schönen Gaben und freut sich über so viele herzliche Gesten: „Soviele Lichtblicke in dieser dunklen Zeit sind wundervoll.“
„In den vergangenen Wochen erleben wir von so vielen Seiten Solidarität, von gespendeten Tablets bis hin zu Masken aus dem 3-D-Drucker oder selbstgenähten aus der Nachbarschaftshilfe oder direkt aus der Nachbarschaft“, sagt Evelyn Walchshofer. Dass die Bewohner per Tablet und über Skype Sichtkontakt zu ihren Lieben halten können, ist für viele besonders wertvoll. „Das kommt total gut an und wird viel genutzt“, sagt die Einrichtungsleiterin. Auch haben die Schüler der Grundschule an der Fürstenrieder Straße, die früher zu Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern im Sozialzentrum vorbeischauten, um den Senioren ein Ständchen zu singen, nun Briefe und kleine Geschenke geschickt und zeigten auf diese Weise, dass sie an „ihre“ Senioren denken. Die ehemalige Schuldirektorin Christine von Sprenger, die den Besuchsdienst der Grundschüler einst etablierte, schreibt auch selbst einigen Bewohnern. „All diese schönen Momente sind keine Selbstverständlichkeit und lassen mich als Heimleitung oft über den großen Wert nachdenken“, sagt Evelyn Walchshofer. „Wir wünschen uns nur, dass dies auch so bleibt, wenn der Virus hoffentlich bald besiegt wird.“
Pflegekräfte und Betreuungspersonal bleiben weiterhin engagiert, um den Senioren in der Krise bestmöglich beizustehen: „Sie müssen die Einsamkeit durch den Wegfall der Angehörigenbesuche auffangen und zusätzlich täglich mit Mundschutz und strengen Hygienemaßnahmen ihre Arbeit durchführen“, so Evelyn Walchshofer. „Ich bin wahnsinnig stolz, dass wir solch tolle Mitarbeiter in unserem Haus haben, die sich so rührend um die Bewohner kümmern.“ Zusammenhalten und gemeinsam durchstehen, das ist auch im Sozialzentrum Laim groß geschrieben: „Mit den fleißigen Helfern von innen wie von außen werden wir auch diese Zeit gemeinsam überstehen und vielleicht werden wir aufblicken und den Wert der Gegenwart dann mehr zu schätzen wissen.“