Als aktuelles Wildtier des Monats stellt die Biologin des Münchner Tierschutzvereins, Lydia Schübel, den Regenwurm vor und relativiert sofort: „Eigentlich gibt es 'den Regenwurm' gar nicht. Denn es gibt nicht nur eine Regenwurmart, sondern allein in Deutschland 46, weltweit über 3.000 Regenwurmarten. Bei den Regenwürmern, die wir bei Gartenarbeiten finden und denen in unseren Komposthaufen, handelt es sich auch um zwei unterschiedliche Arten. In Komposthaufen emsig aktiv ist der Kompostwurm. Unser fleißiger Helfer in Gärten, Wiesen und Obstanlagen ist der Tauwurm. Er gilt als besonders aktiv und gräbt bis zu drei Meter tiefe Gänge.”
Obwohl der Regenwurm fast allgegenwärtig in unserem Erdboden ist, gibt es noch vieles, was man über das Tier nicht weiß. So sei es immer noch nicht ganz klar, warum die Tiere bei Regen herauskriechen, und auch die Entstehung des Namens liege im Dunkeln, teilt die Wildtierexpertin mit. Eine Theorie besagt, dass der Name eben daher rühre, dass der Wurm bei Regen an die Oberfläche komme, eine andere meint, dass das Wort abgeleitet ist aus dem 16. Jahrhundert, als man ihn vermutlich „reger Wurm” nannte, weil er fast durchgehend gräbt und frisst.
Die blinden, tauben, stummen und zahnlosen Tiere können nur von Bakterien oder Pilzen vorzersetzte Nahrung aufnehmen. Dazu kommen sie nachts an die Oberfläche, ziehen auf der Erde liegende Blätter in ihre Wohnröhren, kleben sie mit ihrem Schleim fest und warten, bis sie verrotten. Regenwürmer fressen pro Tag ungefähr die Hälfte ihres Eigengewichts. Mit ihrem nährstoffreichen Kot düngen sie die Erde und durch ihr stetiges Graben sorgen sie für eine Belüftung des Bodens. Wer also viele Regenwürmer im Garten hat, kann sich freuen ...
Im Artikel des Tierschutzvereins erfährt man des Weiteren, wer der schlimmste Fressfeind des Regenwurms ist, dass Regenwürmer Zwitter sind, und dass die hartnäckige Mär, dass aus einem geteilten Regenwurm zwei Tiere entstehen, nicht stimmt. Auch wie man erkennen kann, was hinten und was vorne beim Regenwurm ist, wird erläutert. Den Winter verbringen die Tiere in großen Gruppen in einer Art Kältestarre in Komposthaufen oder unter Baumstümpfen, Steinen bzw. Laubhaufen. Deshalb sollte man während dieser Zeit auf keinen Fall Komposthaufen umgraben, Laubhaufen entfernen oder Bäume ausgraben, mahnt Lydia Schübel.
Den gesamten Artikel kann man unter www.tierschutzverein-muenchen.de unter der Rubrik „Wildtier des Monats” nachlesen.
Angesichts der aktuellen Corona-Krise hat sich der Tierschutzverein München entschlossen, die Benefizveranstaltung fürs Münchner Tierheim am 27. März im Hofbräukeller (Innere Wiener Str. 19) ersatzlos abzusagen. Bereits gekaufte Karten werden zurückerstattet. Man kann sich dazu an Petra Strauch unter Tel. (089) 921000-25 oder per Mail an petra.strauch@tierschutzverein-muenchen.de wenden.