Veröffentlicht am 13.02.2020 08:39

„Meinen höchsten Respekt“


Von Beatrix Köber
„München dankt“ Ehrenamtlichen, die sich in der Selbsthilfe stark machen. Im Bild von links: Die Preisträger Traudl Baumgartner, Helmut Bundschuh, Urkunden-Überbringer: Stadtrat Christian Müller (SPD), Daniela Edele, Cornelia Wackerl, Brigitte Jirmann, Rebecca Zeiller und Joseph Lanka-Nkodi. (Foto: kö)
„München dankt“ Ehrenamtlichen, die sich in der Selbsthilfe stark machen. Im Bild von links: Die Preisträger Traudl Baumgartner, Helmut Bundschuh, Urkunden-Überbringer: Stadtrat Christian Müller (SPD), Daniela Edele, Cornelia Wackerl, Brigitte Jirmann, Rebecca Zeiller und Joseph Lanka-Nkodi. (Foto: kö)
„München dankt“ Ehrenamtlichen, die sich in der Selbsthilfe stark machen. Im Bild von links: Die Preisträger Traudl Baumgartner, Helmut Bundschuh, Urkunden-Überbringer: Stadtrat Christian Müller (SPD), Daniela Edele, Cornelia Wackerl, Brigitte Jirmann, Rebecca Zeiller und Joseph Lanka-Nkodi. (Foto: kö)
„München dankt“ Ehrenamtlichen, die sich in der Selbsthilfe stark machen. Im Bild von links: Die Preisträger Traudl Baumgartner, Helmut Bundschuh, Urkunden-Überbringer: Stadtrat Christian Müller (SPD), Daniela Edele, Cornelia Wackerl, Brigitte Jirmann, Rebecca Zeiller und Joseph Lanka-Nkodi. (Foto: kö)
„München dankt“ Ehrenamtlichen, die sich in der Selbsthilfe stark machen. Im Bild von links: Die Preisträger Traudl Baumgartner, Helmut Bundschuh, Urkunden-Überbringer: Stadtrat Christian Müller (SPD), Daniela Edele, Cornelia Wackerl, Brigitte Jirmann, Rebecca Zeiller und Joseph Lanka-Nkodi. (Foto: kö)

Wie wertvoll es ist, in schwierigen Lebenslagen Gleichgesinnte zu finden, beweisen Münchner Bürger, die in einer Selbsthilfegruppe den entscheidenden Schritt für sich wagen konnten. Einander verstehen, sich austauschen und gemeinsam zur Hilfe für sich selbst finden, das gelingt in vielen Gruppen, die im Selbsthilfezentrum München ihren Anfang genommen haben. Rund 1.300 Selbsthilfegruppe gibt es in München, etwa 250 von ihnen treffen sich in den Räumen des Zentrums in der Westendstraße 68. Für die verschiedensten Nöte, Krankheiten, Probleme, Fragen und Sorgen gibt es Gruppen und Initiativen. Zu verdanken ist dies maßgeblich Ehrenamtlichen, die sich dafür einsetzen, dass eine Gruppe entsteht und weitergeführt wird. Neun von ihnen wurden heuer im Rahmen des Neujahrsempfangs des Zentrums mit der Auszeichnung „München dankt“ der Landeshauptstadt München geehrt. Überreicht wurde die Urkunde von Stadtrat Christian Müller (SPD), der dem Haus seit vielen Jahren verbunden ist. „Ich bin heute sehr gerne hier“, erklärte er in seiner Ansprache: „München dankt dafür, dass sich Menschen ehrenamtlich engagieren. Sie haben meinen höchsten Respekt.“

„Zusammen schaffen wir viel“

Gruppen, die sich mit gesundheitlichen Fragen, psychischen oder sozialen Problemlagen sowie Lebenshilfe beschäftigen, Initiativen zu den Themen Migration, Nachbarschaft oder Wohnen – sie alle tragen dazu bei, dass Menschen Anschluss finden sowie Hilfe zur Selbsthilfe. Wie vielseitig die Landschaft der Selbsthilfe ist, zeigte der Neujahrsempfang im Selbsthilfezentrum. Geschäftsführer Klaus Grothe-Bortlik begrüßte die „große bunte Runde“ – rund 100 Gäste, die gekommen waren, um miteinander zu reden, zu tanzen und zu essen. Und um zu danken! Neun Ehrenamtliche erhielten die Auszeichnung „München dankt“ samt Gutscheinheft, das ihnen freie oder ermäßigte Eintritte zu Theater, Museen oder Konzerten ermöglichen und damit also eine Freude machen soll. Sieben von ihnen waren persönlich anwesend und konnten sich somit gleich feiern lassen. Darunter viele Gruppengründer wie Helmut Bundschuh von „Herzkrank ohne Ängste und Sorgen“, Rebecca Zeiller und Brigitte Jirmann vom Deutsch Afrikanischen Frauenaustausch (DAFA) e.V., Daniela Edele von Bipolar München 2, Traudl Baumgartner vom BRCA-Netzwerk e.V. - Gesprächskreis München Hilfe bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs und Joseph Lanka-Nkodi, Initiative kongolesischer Deutscher - IKD e.V. sowie Cornelia Wackerl von der Gruppe für Menschen mit sozialen Ängsten. Ausgezeichnet, aber nicht bei der Feier dabei, wurden außerdem Werner Barz (Nahtod-Erfahrungen-SHG-München) und Josef Hornung (Nahtod-Erfahrung - 2. AP). Ihnen allen zollten die Festredner Dank. Neben Vorstand Fritz Letsch und Justyna Weber vom Selbsthilfebeirat sprach auch Gabriela Zink vom Vorstand des Trägervereins FöSS. Sie erinnerte an das Motto des Zentrums „Miteinander füreinander“ und betonte: „Zusammen schaffen wir viel. Also bleiben Sie offen.“

Fachleute stehen zur Seite

Seit 35 Jahren gibt es das Selbsthilfezentrum in München (seit Herbst 2005 in der Westendstraße 68, zuvor in der Bayerstraße), das stetig wächst und sein Angebot erweitert. Den vielen Ehrenamtlichen stehen Fachleute im Selbsthilfezentrum zur Seite: „Unsere Angebote richten sich zum einen an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, die eine Selbsthilfegruppe suchen oder allgemeine Fragen zur Selbsthilfe haben“, erklärt Geschäftsführer Klaus Grothe-Bortlik. „Zum anderen sind wir die Unterstützungsstelle für alle Selbsthilfegruppen und -initiativen, die bei uns kostenfrei Räume und Infrastruktur nutzen können, die Fortbildungen in Anspruch nehmen können und Begleitung in allen Phasen der Gruppenarbeit erhalten.“ Froh und dankbar sei man dafür, dass die Landeshauptstadt München (das Referat für Gesundheit und Umwelt sowie das Sozialreferat) sowie die gesetzlichen Krankenkassen die Selbsthilfe finanziell und ideell fördern. Wer mehr über das Selbsthilfezentrum erfahren möchte, findet Infos unter www.shz-muenchen.de oder Tel. (089) 5329 5611.

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