„Einen ersten Preis hatten wir schon lange nicht mehr“, freut sich Wolfgang Kraemer, Leiter der Musikschule Karlsfeld, über das Abschneiden seines Schützlings Zoe Zhang. Die Neunjährige aus Karlsfeld hat beim 57. Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ in der Wertung Klavier in der Altersgruppe IB teilgenommen und 23 Punkte erreicht. „Ich freue mich über das gute Ergebnis und bin sehr stolz“, erzählt sie. „Im Vorfeld war ich natürlich sehr aufgeregt.“
Insgesamt 80 Kinder haben in der Altersgruppe IB an dem Wettbewerb teilgenommen. „Insgesamt herrscht schon in dieser Altersklasse ein gnadenlos hohes Niveau. Das ist wirklich beeindruckend, denn die Konkurrenz war groß. Deshalb ist es ein schöner Erfolg“, betont Wolfgang Kraemer. „Es gibt zudem auch einiges zu beachten, denn die Stücke müssen zum einen aus verschiedenen Zeitepochen stammen, zum anderen geht es auch darum sowohl langsame als auch schnelle Stücke einzuüben.“ In einer älteren Altersgruppe hätte die Punktzahl von Zoe Zhang zur Teilnahme am Landeswettbewerb gereicht. Mit ihren neun Jahren ist sie allerdings noch zu jung. „Einen Landeswettbewerb gibt es für ihr Alter noch nicht“, sagt der Musikschulleiter.
Seit drei Jahren spielt die Grundschülerin Klavier. „Sie ist von Anfang an sehr schnell vorangekommen. Da war schon gleich ein Talent ersichtlich“, so Wolfgang Kraemer, der die Musikschule Karlsfeld seit September 2015 leitet. „Sie übt auch wirklich viel. Das muss man schon sagen“, erzählt ihr Vater Markus Pfefferkorn. „Wir hätten nie gedacht, dass ihr ein 1. Preis zuerkannt wird. Sie hat es sehr toll gemacht und fehlerfrei gespielt. Da waren wir natürlich ganz glücklich und auch stolz.“ Und seine Frau Fang Fang ergänzt: „Zoe übt jeden Tag und ist sehr fleißig.“ Für den Wettbewerb „Jugend musiziert“ habe sie seit Februar vergangenen Jahres geübt.
30 Minuten Unterricht hat die Neunjährige einmal in der Woche bei Wolfgang Kraemer in der Karlsfelder Musikschule. „Vor dem Regionalwettbewerb haben wir natürlich deutlich mehr geübt und Sonderschichten eingelegt, weil wir die insgesamt sieben Stücke einstudieren mussten. Wir haben vier Zeitepochen geschafft“, betont Wolfgang Kraemer. Im Vorfeld zu „Jugend musiziert“ gab es für die Karlsfelder Grundschülerin dann zwei Testläufe, im Rahmen derer sie ihr Programm einem größeren Publikum vorstellen konnte. „Das ist ganz wichtig, denn natürlich spielt auch immer sehr viel Aufregung mit.“
Ihr Lieblingsstück, so erzählt Zoe Zhang, die neben Klavier auch noch Cello spielt, sei „Für Elise“ von Beethoven. „Das spiele ich sehr gerne und das habe ich mir für den Regionalwettbewerb selbst ausgesucht. Als nächstes möchte ich von Beethoven die Sonate in F spielen“, sagt sie. „Und irgendwann wäre es toll, wenn ich mal mit meinen beiden jüngeren Schwestern – sie sind drei und vier Jahre alt – vorspielen könnte.“
„Jugend musiziert“ ist das renommierteste Musikförderprojekt Deutschlands. Knapp eine Million Kinder und Jugendliche haben in 57 Jahren seines Bestehens bei „Jugend musiziert“ mitgemacht. Für viele von ihnen war dies der erste Schritt in eine erfolgreiche Musikkarriere. Einen größeren Plan, was die musikalische Karriere der Tochter betrifft, gebe es nicht, sagt Markus Pfefferkorn. „Wir üben keinen Druck aus. Sie kann das machen, was sie möchte.“ Das sieht seine Frau Fang Fang ähnlich: „Für uns war es beim Regionalwettbewerb auch schön zu sehen, wie toll andere Kinder spielen. Insgesamt war es für Zoe und uns eine tolle Erfahrung.“ Zumal Zoe Zhang neben der Musik auch noch weitere Hobbys hat: „Ich gehe gerne schwimmen und mache Ballett.“