Um in der Gemeinde die Wohn- und Lebensqualität sowie den Klimaschutz durch mehr Naherholung und Nachhaltigkeit zu stärken, hat die CSU-Fraktion einen entsprechenden Rahmenantrag in den Gemeinderat eingebracht. Die Bundesrepublik Deutschland müsse bis zum Jahr 2030 ihre CO2-Emissionen drastisch senken, um das international vereinbarte Ziel einhalten zu können. Um dies zu erreichen, sei auch der Einsatz der Kommunen vonnöten. „Die Gemeinde Karlsfeld betreibt seit fast zehn Jahren ein Biomasseheizkraftwerk und erzeugt mittels einer ORC-Turbine klimafreundlichen Strom, so dass diese Aufgabe bereits aufgegriffen wurde, bevor Nachhaltigkeit und Klimaschutz in aller Munde waren“, heißt es in dem Antrag.
Auch die CSU Karlsfeld hat eigenen Angaben zufolge in den vergangenen Jahren durch den Verkehrsentwicklungsplan und die nachfolgenden Umsetzungskonzepte im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), der Parkplatzbewirtschaftung und dem Ausbau des Radverkehrs diesbezüglich wichtige Impulse gesetzt. „Seit dem Jahr 2013 arbeiten wir somit im vom Verkehr erheblich gezeichneten Karlsfeld intensiv an einer Verbesserung der Situation.“ Zusätzlich habe man im vergangenen Jahr 160 Bäume zur Stärkung der CO2-Bindung in Karlsfeld gepflanzt. Um Veränderungen in der Mobilität und dem Klimaschutz erreichen zu können, müsse man die Karlsfelder Bürger mit einbinden. Darum setze man von Seiten der CSU nicht auf Verbote oder Weisungen, sondern auf Mitarbeit und Überzeugung, etwas für die Umwelt und die eigene Gemeinde tun zu wollen.
„Unser Berufsalltag ist gekennzeichnet von steigendem Zeitdruck, geforderter hoher Flexibilität, längeren Pendelzeiten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz und der Problematik, Familie und Beruf in Einklang bringen zu müssen“, erklärt die CSU-Fraktion in ihrem Antrag weiter. „Aufgrund dessen steigt in Karlsfeld die Anzahl der Einwohner, die nach dem Arbeitsalltag auf der Suche nach Entspannung und Ausgleich sind.“ Die Gemeinde Karlsfeld verfüge im Nahbereich über zahlreiche Erholungsgebiete mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel das Schwarzhölzl, das Areal um den Karlsfelder See, den Prinzenpark sowie den Waldschwaigsee. „Die CSU Karlsfeld möchte allen Karlsfelder Bürgern mehr Wohn- und Lebensqualität, Schutz vor Lärm und Verkehr sowie fußläufig erreichbare Naherholung in größerem Umfang zur Verfügung stellen.“
Daher fordere man, verschiedene Maßnahmepakete zu überprüfen, wie zum Beispiel die Schaffung von Erholungsflächen an der Schleißheimer Straße. „Wir beantragen zu prüfen, ob das Gelände der Baggerseen südlich des Obergrashofs als zusätzliche Ausgleichsfläche zu erwerben wäre. Dazu soll festgestellt werden, ob der Erwerb durch den Bayerischen Naturschutzfonds gefördert werden könnte“, heißt es in dem Antrag. Die Entwicklung der Baggerseen solle aber keinesfalls als Badesee oder als überregionale Erholungsfläche über den Erholungsflächenverein gestaltet werden. Die CSU-Fraktion unterstützt vielmehr die Vision eines Bürgerparks mit unterschiedlichen Naherholungsmöglichkeiten.
Ganz nach der Idee von Becker-Nickels, Büro TOPOS, wonach auf der benachbarten Ausgleichsfläche zum neuen Gewerbegebiet an der Schleißheimer Straße ein eher naturbelassenes Erholungsgebiet entstehen solle. Geht es nach der CSU dann könnte nach diesem Vorbild ergänzend im Bereich der Baggerseen Spazierwege, Naturerlebnispfade, Barfußwege, Insektenhotels, Kneippanlagen, Entspannungsinseln, Ruhezonen und Naturbeobachtungsplätze errichtet werden. „Da dieses Areal auch den Bürgern aus Dachau-Ost eine Erholungsmöglichkeit bieten würde, ist zu prüfen, ob das Gelände interkommunal erworben werden könnte. Damit ließe sich der finanzielle Aufwand begrenzen.“
Des Weiteren sollen in den Maßnahmepaketen die Karlsfelder Wohnquartiere aufgewertet, die Naherholungs- sowie Freizeit- und Sportangebote gestärkt und allgemeine Maßnahmen zur Nachhaltigkeit ergriffen werden. Und natürlich spiele auch das Thema Verkehr in der Gemeinde eine wichtige Rolle. Entschieden wurde über den Antrag in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates noch nicht. „Wir haben den Antrag im Rahmen der Sitzung lediglich abgegeben. Es handelt sich wie bei unseren Rahmenanträgen zu Kultur, dem Verkehr, Sportheim sowie Stadtmarketing um größere Maßnahmen, die mehrere Beschlüsse erfordern werden“, erklärt Bernd Wanka, der CSU-Fraktionsvorsitzende. „Vor einer Beratung des Antrages im Gemeinderat sind Vorarbeiten der Verwaltung erforderlich, so dass es noch etwas dauern wird, bis er im Gemeinderat dran kommt.“