Veröffentlicht am 06.01.2020 11:58

Mehr Gewicht den Bürgern


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)
Der Luftschutzbunker an der Gaißacher Sporthalle. (Foto: job)
Der Luftschutzbunker an der Gaißacher Sporthalle. (Foto: job)
Der Luftschutzbunker an der Gaißacher Sporthalle. (Foto: job)
Der Luftschutzbunker an der Gaißacher Sporthalle. (Foto: job)
Der Luftschutzbunker an der Gaißacher Sporthalle. (Foto: job)

Der Hochbunker an der Gaißacher Straße soll von den Bürgern im Viertel genutzt werden können. Dazu hat der Sendlinger Bezirksausschuss jetzt einen neuen Vorstoß unternommen. Das Gremium forderte das städtische Kommunalreferat auf, den Mietvertrag zum Gaißacher Bunker mit dem Verein zur Pflege der Münchner Fußballkultur nicht zu verlängern. Dies müsse bis März 2020 entschieden werden, damit die entsprechenden Fristen gewahrt werden.

Bunker mit Leben füllen

Der 22 m hohe Bunker ist ein Relikt aus Kriegstagen. Im Sommer 2017 wurde der Hochbunker vom Kommunalreferat an den Verein zur Pflege der Münchner Fußballkultur vermietet, erinnerten Anja Berger und Rene Kaiser (Bündnis 90 / Die Grünen), die den Vorschlag einbrachten. Um die Bunkernutzung beworben hatte sich seinerzeit – neben weiteren Low-Budget-Initiativen - der Sendlinger Bunkerverein. Dieser hatte im Vorfeld schon einige Aktionen in dem Bunker durchgeführt, u.a. während der Veranstaltung „Kunst in Sendling“ den Bunker mit Veranstaltungen für die Bürger geöffnet und mit Leben gefüllt. Die Resonanz war sehr gut.

Auch deshalb sei großes Unverständnis aufgekommen, als der Verein die Zusage nicht bekommen hatte. „Wir sind der Meinung, nicht allein ein gutes Finanzkonzept darf das ausschlaggebende Kriterium für die Vergabe sein”, so Berger und Kaiser. „Wir sind der Meinung, dass hier der Wunsch der Sendlinger und des Bezirksausschusses nach einer kulturellen Nutzung und der Einbeziehung unserer Bürger deutlich mehr Gewicht geben werden sollte.” Der Bunker könne als integrierender Bestandteil fürs Viertel mit einem kulturellen Bezug und als Begegnungsort dienen.

Viele Beschwerden der Anwohner

Diese Hoffnung wurde durch die Vergabe an den jetzigen Nutzer nicht erfüllt, betonen Berger und Kaiser. Der Verein der Fußballfreunde nutze den Bunker als Aufbewahrungsort für die Materialien für die Stadionchoreographien und als Treffpunkt, um zu den Spielen zu fahren, oder für Partys. Dies führe zu häufigen Beschwerden der Anwohner. Deshalb sollte nun die Chance genutzt werden, eine bürgernahe Nutzung des markanten Baus zu ermöglichen. Wenn möglich sollte die Bevölkerung an den Ideen der Nutzung beteiligt werden.

Nächste Sitzung

Die nächste öffentliche Sitzung des Sendlinger Bezirksausschusses findet am Donnerstag, 9. Januar, um 18.30 Uhr im Sozialbürgerhaus Meindlstraße 14 statt.

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