Veröffentlicht am 07.01.2020 10:16

„Vorschläge sind zielführend“


Von sb
Könnte eventuell als neuer Standort für die Carl-Spitzweg-Realschule in Frage kommen: das Grundstück an der Bauseweinallee / Weinschenkstraße. (Foto: sb)
Könnte eventuell als neuer Standort für die Carl-Spitzweg-Realschule in Frage kommen: das Grundstück an der Bauseweinallee / Weinschenkstraße. (Foto: sb)
Könnte eventuell als neuer Standort für die Carl-Spitzweg-Realschule in Frage kommen: das Grundstück an der Bauseweinallee / Weinschenkstraße. (Foto: sb)
Könnte eventuell als neuer Standort für die Carl-Spitzweg-Realschule in Frage kommen: das Grundstück an der Bauseweinallee / Weinschenkstraße. (Foto: sb)
Könnte eventuell als neuer Standort für die Carl-Spitzweg-Realschule in Frage kommen: das Grundstück an der Bauseweinallee / Weinschenkstraße. (Foto: sb)

Weil die Carl-Spitzweg-Realschule keine räumlichen Kapazitäten mehr hat und das Schulzentrum an der Pfarrer-Grimm-Straße Entlastung braucht, sind von Seiten der Landeshauptstadt München aktuell zwei Varianten angedacht: zum einen die Verlegung und der Neubau der Realschule auf ein Grundstück an der Bauseweinallee/Weinschenkstraße, zum anderen der Neubau und Umzug an die Franz-Nißl-Straße.

Beide Varianten würden aus Sicht des Referats für Bildung und Sport (RBS) das Schulzentrum an der Pfarrer-Grimm-Straße entlasten. Am Standort Weinschenkstraße könnte die Carl-Spitzweg-Realschule fünfzügig, am Standort Franz-Nißl-Straße vierzügig ausgebaut werden. Nach Ansicht der Stadt könnten die Grünzüge zudem erhalten bleiben, allerdings wäre für beide Vorhaben ein Bebauungsplan erforderlich. Auch in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23) war das Ganze Thema. Die Vorschläge für die Auslagerung der Carl-Spitzweg-Realschule seien zielführend, sagte Heike Kainz, die Vorsitzende des Gremiums. „Es gibt aber eine ganze Reihe von Belangen, die zu beachten sind“, so die CSU-Stadträtin.

„Beachtlicher Erholungs- und Erlebniswert”

Das Schulzentrum an der Pfarrer-Grimm-Straße brauche dringend Entlastung, betonte auch Stefanie Martin (CSU). „Das liegt auf der Hand. Deshalb sind die Standortprüfungen auch gut.“ An der Weinschenkstraße beziehungsweise Bauseweinallee gebe es ein Erdbeerfeld, einen Krautgarten und einen mobilen Hühnerstall. „Alles zusammen hat sicher einen beachtlichen Erholungs- und Erlebniswert. Und davon sollte, wenn möglich, auch viel übrig bleiben“, erklärte die Vorsitzende des Unterausschusses Planung und Bau im BA 23. „Auch, weil es sich hier um eine Frischluftschneise handelt und die müssen wir unbedingt erhalten.“

„Belange der Anwohner berücksichtigen”

Ihrer Ansicht nach ist es zudem wichtig, die Belange der Anwohner frühzeitig zu berücksichtigen. „Darauf muss Rücksicht genommen werden“, so Stefanie Martin weiter. „Zum einen wegen der eventuellen Lärmbelästigung, zum anderen auch, weil es vielleicht mehr Autoverkehr geben wird.“ Die Idee, die Realschule in der Nähe des S-Bahnhofs Untermenzing zu realisieren sei durchaus intelligent. „Aber nur dann, wenn die S-Bahn auch wirklich leistungsfähig ist. Deshalb muss ein durchgängiger Zehn-Minuten-Takt mit Langzügen die Voraussetzung sein, damit die Schüler nicht mit dem Auto gebracht werden.“

Das sah Pascal Fuckerieder nicht unbedingt so: „Wir reden hier von Jugendlichen, denen es eher peinlich ist, wenn sie von Mama oder Papa in die Schule gefahren werden“, sagte der SPD-Fraktionssprecher im BA 23. Und Falk Lamkewitz wies darauf hin, dass die Carl-Spitzweg-Realschule im Falle einer Verlagerung an die Bauseweinallee nicht mehr im 23. Stadtbezirk liegt. „Das fände ich bedauerlich“, so der Fraktionssprecher der Grünen.

Stadtratsantrag

Zu besagtem Grundstück gibt es auch einen aktuellen Antrag der ÖDP-Stadtratsfraktion, in dem die Stadtverwaltung aufgefordert wird, die Grünfläche südlich der Weinschenkstraße zu sichern und zu gestalten. Als Beispiel könne der Durchblick dienen, wo von Grünstreifen eingerahmte Felder und Spazierwege situiert sind. „Bei allen Planungen ist darauf zu achten, dass eine Längsdurchlässigkeit für Tiere und Insekten in Ost-/Westrichtung gewahrt wird. Hierzu sollte auch die Anlage von durchgehenden Blühstreifen statt reiner Grünstreifen zwischen Wegen und Feldern erfolgen“, meinen die Stadträte Sonja Haider, Tobias Ruff und Johann Sauerer. „Eine zusätzliche, durchgehende Straßenverbindung für den Autoverkehr in Nord-Süd-Richtung, als Bypass zur Pippinger Straße, ist abzulehnen.“

„Bebauung schränkt grünes Areal ein”

Die Freifläche sei zum Teil in städtischer, zum Teil in privater Hand. Sie stelle eine große Frischluftschneise dar und gewährleiste die Durchgängigkeit für Insekten und Tiere, die bereits entlang der Bahnstrecke und der Würm wandern. Die Grünfläche verbinde als Naherholungsraum in Ost-/Westrichtung die Bahnachse mit dem Würmgrünzug. Derzeit würden einige Bebauungsmaßnahmen diskutiert, die dieses grüne Areal einschränken werden.

Neben der Verlagerung der Carl-Spitzweg-Realschule ist nach Angaben der ÖDP-Stadträte zudem angedacht, das Sportgelände des SV Untermenzing nach Süden zu verschieben, um Platz für eine neue Feuerwache an der Von-Kahr-Straße zu ermöglichen. „Neben einer begrenzten Bebauung muss jedoch eine ausreichend große Grünfläche erhalten bleiben“, erklären Sonja Haider, Tobias Ruff und Johann Sauerer weiter. Darüber hinaus werde das Gelände von Bewohnern aus Ober- und Untermenzing intensiv als eine der letzten verbleibenden Freiflächen genutzt.

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