Zu Weihnachten nicht alleine | Wochenanzeiger

In diesem Jahr wird die betagte Dame nicht alleine Weihnachten feiern müssen. Eine Germeringer Familie mit drei Kindern hat bereits ihren Wunsch vom AWO-Wunschbaum gepflückt und die Dame Heilig Abend in die Familie eingeladen. Nachdem die Aktion im vergangenen Jahr ein großer Erfolg war, wird sie heuer wiederholt. In Kooperation mit den Pflegediensten, Seniorenheimen, dem Betreuten Wohnen und der Germeringer Tafel sind bereits über 60 Wünsche von Senioren gefunden worden. In Schönschrift haben sie Schulpraktikantinnen auf bunte Karten geschrieben und dann wurden sie in den von einem örtlichen Baumarkt gespendeten kleinen Christbaum gehängt. Der über und über mit den Karten geschmückte Baum soll jetzt von hilfsbereiten Germeringern „geplündert“ werden. Man findet den Baum im Zenja, Planegger Straße 9. Die AWO befindet sich im 3. Stock.

Viele betagte Germeringer wünschen sich beispielsweise einen Gutschein für einen Friseurbesuch in ihrem Altenheim. Andere würden sich über ein besonderes Kosmetikprodukt freuen. Ein schönes Briefpapier, italienische Feinkost, ein Apothekengutschein oder ein Gutschein für ein Schlaf-T-Shirt sind weitere Wünsche. „Die Einsamkeit spielt auch eine große Rolle“, hat AWO-Mitarbeiterin Saskia Schon festgestellt, denn viele Senioren hätten Zeitwünsche abgegeben. Eine Dame hätte gerne ab und an Unterstützung beim Gassi-Gehen, andere Wünsche sind handwerkliche Hilfe im Haus, ein Besuch in einem Café oder in der Eisdiele.

Besonders selbstlos ist der Wunsch einer Heimbewohnerin. Wie im vergangenen Jahr wünscht sie sich auch heuer, dass die Pflegekräfte im Germeringer Vitalis Senioren-Zentrum Maria-Magdalena mit einem Fest in der Cafeteria geehrt werden. Damals hatten 14 Ehrenamtliche bei der Organisation der Feier und beim Bestücken des Buffets mitgeholfen.

An der Wunschbaumaktion können übrigens alle Senioren mitmachen. „Es zählt keine Bedürftigkeit“, erklärte AWO-Mitarbeiterin Brit Hupp-Alter. Sie möchte, dass Senioren mehr Beachtung in der Gesellschaft finden und gleichzeitig die Generationen einander näher gebracht werden. Jeder Wunsch bekommt eine Nummer, so dass das Geschenk später im AWO-Büro zugeordnet werden kann. Außer bei den Zeitwünschen ist das Ganze nämlich anonymisiert. Das bedeutet auch, dass die Sachgeschenke und Gutscheine von den AWO-Mitarbeitern überreicht werden.

Bis zum Ende nächster Woche können noch weitere Sachwünsche an den Baum gehängt werden. Da die Wünsche erst vom Baum geholt, dann die Geschenke gebracht und verteilt werden müssen, ist der lange Vorlauf vor dem Weihnachtsfest notwendig. Zeitwünsche können noch ein wenig länger abgegeben werden.

Täglich bis 15.30 Uhr können die Wünsche zu den Öffnungszeiten der AWO abgegeben, geholt und die Geschenke vorbei gebracht werden. Bis 19 Uhr ist geöffnet am 2., 3., 5. und 10. Dezember.