Nachhaltigkeit ist, wenn Rentner und Rentnerinnen in ihrem Stadtviertel in einer bezahlbaren, altersgerechten Wohnung ihren Lebensabend verbringen können.
Es ist schlimm, dass viele Menschen im Alter aus ihrer gewohnten Umgebung herausgerissen werden, weil sie die Miete nicht mehr zahlen können oder weil sie die Treppen nicht mehr schaffen. Zur Teilhabe gehört, dass jeder das Recht hat, bis ins Alter neugierig zu bleiben und Neues kennenzulernen. Doch die Welt lernt man am besten draußen und nicht in den eigenen vier Wänden kennen. Auch wenn der Radius altersbedingt vielleicht ein bisschen kleiner geworden ist.
Dafür fällt die Ökobilanz der Älteren sicherlich gar nicht so schlecht aus. Im Alter sollte alles gut zu Fuß oder mit wenigen Haltestellen erreichbar sein, was man zum Leben braucht: der Bäcker, das Lebensmittelgeschäft, der Wochenmarkt, der Arzt, der Friseur und auch ein Café oder ein Wirtshaus.
Ein Stadtviertel sollte bunt sein, da gehören die Älteren unbedingt dazu. Ich begrüße es sehr, dass die Stadt München mit den Alten- und Servicezentren Treffpunkte in der Stadt geschaffen hat, wo jeder willkommen ist: zum Essen, zum Ratschen oder auch für Beratung und Information. Überhaupt sollte es viel mehr einladenden Orte im städtischen Raum geben. Dazu gehören auch Kleinigkeiten, zum Beispiel mehr Bänke, die zum Sitzen und Verweilen einladen. An solchen Plätzen bleiben die Generationen im Gespräch, und die Älteren können den Jüngeren vieles von dem weitergeben, was sie ein oft schon langes Leben gelehrt hat.
Ulrike Mascher, Vorsitzende des Sozialverbands VdK Bayern