Ich bin seit mehr als 20 Jahren Umweltbeauftragte an der langjährigen Umweltschule und habe stets darauf geachtet, an der Schule Tipps zu ökologisch korrektem Verhalten im Alltag selbst zu geben und sie umzusetzen. Es zeigt sich aber: Es ist praktisch unmöglich, zu 100 Prozent ökologisch zu handeln. Nachdem ich z.B. noch nie ein Auto hatte und nur wenig einkaufe, habe ich versucht, den Lebensmittelkauf in Richtung „bio + regional/saisonal” zu optimieren. Da dies für z.B. Bananen unmöglich ist und die Vielfalt von z.B. ausländischen Käsesorten lockt, habe ich die Lebensmittel ausgesucht, bei denen das Prinzip streng eingehalten werden kann: Milch (und bei den Folgeprodukten: Butter, Joghurt, Quark) und Eier zu 100 Prozent „bio + regional”. Dies kann ich jedem empfehlen, es ist möglich! Dieses Jahr kam Obst und Gemüse dazu, mit der Einschränkung „wenn möglich”, aber wenn nicht regional, dann zu 100 Prozent „bio + fair”. Nächstes Jahr möchte ich, nach ersten Erfahrungen in diesem Jahr, Obst und Gemüse zu 100 Prozent plastikfrei, z.B. in Veggibags, kaufen.
Dr. Solveig Tietz ist Trägerin des Umweltpreises 2012 der Landeshauptstadt München.