Veröffentlicht am 29.11.2019 09:33

„Wir brauchen dringend Hilfe”


Von Tanja Beetz
Arbeiten gerne im Team des Kinderkram-Ladens (von links): Maria Worm, Margo Schmidt, Renate Landmann (Ehrenamtliche) sowie Luzia Beer (hauptamtlich). (Foto: tab)
Arbeiten gerne im Team des Kinderkram-Ladens (von links): Maria Worm, Margo Schmidt, Renate Landmann (Ehrenamtliche) sowie Luzia Beer (hauptamtlich). (Foto: tab)
Arbeiten gerne im Team des Kinderkram-Ladens (von links): Maria Worm, Margo Schmidt, Renate Landmann (Ehrenamtliche) sowie Luzia Beer (hauptamtlich). (Foto: tab)
Arbeiten gerne im Team des Kinderkram-Ladens (von links): Maria Worm, Margo Schmidt, Renate Landmann (Ehrenamtliche) sowie Luzia Beer (hauptamtlich). (Foto: tab)
Arbeiten gerne im Team des Kinderkram-Ladens (von links): Maria Worm, Margo Schmidt, Renate Landmann (Ehrenamtliche) sowie Luzia Beer (hauptamtlich). (Foto: tab)

Auf dem grauen Pullover prangt ein dunkles Herz aus Pailetten. Ganz klar, das ist ein Oberteil für Mädchen. Zu erstehen ist es im Kinder-Second-Hand-Laden Kinderkram (Kidlerstr. 34). Gebraucht, aber gut erhalten. Doch auch Bubenmamas werden hier fündig. Der Laden ist voll mit Kleidung für Kinder bis etwa sechs Jahre. Und mit Spielsachen. Und mit Büchern. Was jetzt noch fehlt: Unterstützung von Ehrenamtlichen.

„Das ist ein nachhaltiges Projekt”

Im Februar dieses Jahres wurde der Kinderkram-Laden als ehrenamtlich geführtes Projekt des Sozialdienstes katholischer Frauen München (SkF) wiedereröffnet. Luzia Beer lächelt zufrieden. Die Sozialpädagogin betreut den Laden von Seiten des SkF. „Wir haben wirklich ausreichend Ware, da fehlt nichts. Auch Kundschaft haben wir genug”, sagt sie und blickt sich in dem Raum mit der kleinen Galerie um. Ihre ehrenamtlichen Kolleginnen Maria Worm, Margo Schmidt und Renate Landmann sind gerade dabei, Kleidungsstücke zu sortieren und nach Größen in die Regale zu ordnen. „Ich engagiere mich im Kinderkram, da dies ein nachhaltiges Projekt ist. Gebrauchte, gespendet Sachen bekommen einen neuen Wert und neue Funktionen. Spaß bereitet mir der Kontakt zu den Familien und vor allem zu den Kindern, die zu uns in den Laden kommen. Das besondere an diesem Projekt ist, dass bedürftige Familien die Möglichkeit haben hier wie 'normale' Kunden einzukaufen und behandelt zu werden”, erklärt Maria Worm ihr Engagement.

Der Kinderkram hat vor gut 30 Minuten geöffnet, erste Kundinnen schauen sich schon um. Jeden Montag von 11 bis 16 Uhr und Donnerstag von 14 bis 18 Uhr ist der Laden derzeit offen. Doch das soll sich ändern. Wenn es mehr Unterstützung gibt. Denn im Moment wäre das nicht zu stemmen. „Wir brauchen dringend Hilfe von Menschen, die sich gerne ehrenamtlich engagieren möchten”, sagt Luzia Beer. Ihre Aufgaben seien unter anderem die Sortierung und Präsentation der gespendeten Kindersachen, die Annahme von Spenden, natürlich der Verkauf und das Mitgestalten des Ladens. „Auch die Schaufenster können gerne dekoriert werden”, so Luzia Beer. Die Zeitabsprache sei flexibel. „Wir würden gerne an einem dritten Tag in der Woche öffnen. Wer mithelfen möchte, sollte mindestens zwei Stunden am Stück Zeit haben”, betont die Sozialpädagogin. Geboten werde den Ehrenamtlichen auch einiges, zum Beispiel die Einbindung in ein festes Team, gemeinsame Aktivitäten wie etwas demnächst der Besuch eines Christkindlmarktes, Schulungen und Erstattung von Auslagen. Mitbringen sollten Interessenten auf jeden Fall die Freude daran, Menschen zu beraten und grundsätzlich natürlich Kontaktfreudigkeit.

Kaffe, Tee und Honig

Derzeit engagieren sich rund acht Mitarbeiterinnen im Kinderkram-Laden. Die jüngsten, so Luzia Beer, seien Studentinnen um die 20 Jahre, die älteste sei Mitte 70. „Hier ist jeder willkommen, egal wie alt, egal mit welchem Hingergrund und mit welchen Erfahrungen”, sagt die Sozialpädagogin. Wer übrigens einfach nur eine Tasse Kaffee oder Tee im Kinderkram-Laden trinken möchte, ist ebenfalls hier richtig. Außerdem wird Honig verkauft – direkt aus dem Lallinger Winkel im Bayerischen Wald.

Luzia Beer ist das Bindeglied zwischen dem Laden und dem SkF. Sie kümmert sich um den Dienstplan, erledigt die endgültige Kassenabrechnung und organisiert Teambesprechungen. Neben ihrer Tätigkeit im Kinderkram-Laden arbeitet Luzia Beer im Betreuten Wohnen für psychisch kranke Mütter mit Kindern, das sich in unmittelbarer Nähe des Ladens befindet und ebenfalls zum SkF gehört. Mit dem Geld aus dem Verkauf im Laden werden die laufenden Kosten beglichen. Der Überschuss geht an ein Projekt des SkF. An welches, das werde gemeinsam im Team entschieden, sagt Luzia Beer.

Kontakt

Wer sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit im Kinderkram-Laden interessiert, kann sich mit Mechthild Laier vom SkF in Verbindung setzen: Tel. (089) 55981-241 oder an ehrenamt@skf-muenchen.de per Mail.

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