Der Korb für den Plastikmüll ist schon wieder voll, und bereitet mir wie immer ein schlechtes Gewissen. Als Kind lebte ich einige Zeit bei meinen Großeltern auf dem Land. Ich versuche mich zu erinnern, was dort mit dem Abfall passierte, und glaube es gab kaum welchen. Die Einkäufe kamen in ein Einkaufsnetz. Gemüse kam aus dem eigenen Garten, Essensreste bekam das Hausschwein, das im Herbst bis zum Ringelschwänzchen verarbeitet wurde. Kleidung wurde von den Geschwistern aufgetragen, falls schon löchrig wurden diese in Streifen geschnitten und verwebt. Das soll jetzt nicht romantisch klingen, denn es war ja der Not geschuldet.
Können wir uns nicht alle glücklich schätzen uns bescheiden zu können, aus dem Überfluss heraus! Unser Wohlstand soll nur funktionieren durch stetiges Wachstum, und noch mehr Konsum. Ehrlich, brauchen wir noch eine Hose/Pullover, Erdbeeren und Spargel im Dezember? Auch mir fällt es nicht immer leicht zu verzichten, doch ich weiß es noch aus meiner Kindheit, dass es auch mit weniger funktioniert und Konsum nicht ausschlaggebend für eine glückliche Kindheit ist. Das werde ich versuchen meinen Enkeln zu vermitteln und schenke ihnen das, was ich nun im Alter reichlich habe, meine Zeit.