Über ein passendes Beleuchtungssystem für das Pasinger Zentrum diskutierten der Gewerbeverband Aktives Pasing e.V., Bezirksausschuss 21 (BA) und Stadtteilmanagement schon im Frühsommer. Ein interfraktioneller BA-Antrag an das Baureferat hatte damals schon die Ausleuchtung der denkmalgeschützten Gebäude vor Augen gehabt. Auch rechtliche Fragen sowie bauliche Möglichkeiten für Strahlen und Lampen an Gebäudefassaden sollten geklärt werden.
Unabhängig von diesen Fragen überzeugte das Konzept der Münchner Lichtdesignfirma 3lpi Lokalpolitiker und Gewerbetreibende am meisten. Das Credo der Firma - „Die schönsten Lichtkonzepte sind nicht die großen aufwändigen, sondern die, durch die sich ein roter Faden zieht, der alles zusammenhält.” – fand Anklang in Pasing. „Wir haben eine Ambientebeleuchtung vor Augen“, erklärte Florian Zach von 3lpi, „die im Wesentlichen aus zwei Elementen besteht.“
Zum einen sollen Sichtachsen attraktiver gestaltet werden, „und zwar mit der Beleuchtung von „Blickendpunkten“, wie das Rathaus, die Mariensäule, das Kringhaus und auch die Streetartfassade in der Bäckerstraße. Zum anderen möchten wir den Straßenraum an sich betonen“, erklärte er weiter. „Dafür haben wir Lichtringe entwickelt, die von oben Kreise auf die Straße zeichnen und diese auf dekorative Weise betonen.“ Während es für die Beleuchtungssysteme von 3lpi viele Vorbilder in anderen Städten und Gemeinden gibt, wie beispielsweise in Freising oder Hof, sind die Lichtkreise speziell für Pasing entwickelt.
„Toll!“, meinte Stadträtin Constanze Söllner-Schaar, SPD-Fraktionssprecherin im BA. „Ich bin begeistert.“ „Wir müssen was tun für unser Zentrum“, so auch Stadtratskollege Christian Müller. „Attraktivität kommt nicht von allein. Das Lichtkonzept ist ein sehr guter Anfang. Ich plädiere aber für viel mehr Aktionen, vielleicht auch Infostelen oder zentrale Werbeflächen.“
„Das Konzept ist hervorragend geeignet für uns“, meinte Maria Osterhuber-Völkl, stellvertretende BA-Vorsitzende. „Ich würde mehr Fassaden und Gebäude anleuchten, nicht nur die vier besprochenen.“ Und BA-Vorsitzender Romanus Scholz wünschte sich eine „baldige Umsetzung“. Kritik gab es aus der SPD. Frank Zimmer führte rechtliche und sachliche Bedenken ins Feld, sah das Eigentum der Immobilienbesitzer gefährdet und die nächtliche Ruhe der Anwohner und freilebenden Tiere gestört. „Ich sehe keine Verbesserung für die Aufenthaltsqualität“, meinte er, „im Gegenteil.“
Dem entgegnete Stadtrat Sven Wackermann: „Der Stadtteil braucht mehr Attraktivität. Die Straßen wirken dunkel und wenig einladend. Ein auf Pasing zugeschnittenes Lichtsystem bewirkt viel.“ Neben dem hell erleuchteten Arcadenviertel sehe das Zentrum immer etwas düster aus. „Hier können wir viel rausholen für Pasing.“
Und auch Christian Herkner, BA-Mitglied und Vorstand des Gewerbevereins betonte die stimmungsvolle Aufwertung, empfahl allerdings eine Machbarkeitsstudie wegen der hohen Kosten von 172.000 Euro. Mit einer Gegenstimme gab der BA seine Einwilligung für das Lichtkonzept und für die Finanzierung aus BA-Budgetmitteln. „Eine Machbarkeitsstudie verzögert und verteuert alles“, kommentierte Scholz. „Die Zustimmung aller beteiligten liegen doch vor.“ Im nächsten Schritt werden die betroffene Eigentümer und SWM angesprochen, um die Lampenbefestigungen vorzubereiten.