2016 starteten Vertreter der Pasinger Kirche Maria Schutz, der Himmelfahrtskirche und der Pasinger Moschee eine ganz besondere Aktion: Sie organisierten einen gemeinsamen Spaziergang, der zu allen Religionshäusern führte und auf dem gebetet, gesungen und von der eigenen Religion berichtet wurde. Die Idee dazu entstand im Flüchtlingshelferkreis des Ökumenischen Netzwerks Pasing. Den drei Initiatoren hat sich seit zwei Jahren auch die liberale jüdische Gemeinde Beth Shalom als Mitorganisator angeschlossen.
In Vorbereitung auf den fünften Pasinger Friedensweg am 13. Oktober wurde nun wieder nach einem gemeinsamen Element in allen Religionen als großes Thema für die Veranstaltung gesucht. „Wir sind im Gespräch auf den Baum gekommen und haben uns darauhin schnell auf unser diesjähriges Motto “Damit Frieden wachse” geeinigt. Wir fanden vor allem auch den Gedanken, dass von unserem Weg etwas sichtbar bleibt und auf unser Anliegen aufmerksam macht, ganz wunderbar „, erklärte Marion Stopic von der Himmelfahrtskirche, die den Weg vor fünf Jahren mit der Pastoralreferentin von Maria Schutz, Luitgard Golla-Fackler, und dem Beauftragten für den interreligiösen Dialog der Pasinger Moschee, Volkan Türlü, ins Leben rief.
„Mit dem Baum als Symbol sind alle beteiligten Religionen vertraut. Der Baum ist ein interreligiöses Symbol und kann für Schutz, Zuverlässigkeit, Beständigkeit, Halt, Vertrauen, aber auch für Hoffnung, für das Leben und für Vielfalt stehen“, so Stopic weiter. „In der Tora, der Bibel und dem Koran kommen zum Beispiel verschiedene Metaphern vor, in welchen der Mensch mit einem Baum verglichen wird oder in denen der grünende und Früchte tragende Baum für das Wohlergehen des Menschen steht.“
An allen vier Wegstationen werden den Teilnehmern die Metaphern der jeweiligen Religionen nahegebracht. Gestartet wird in diesem Jahr um 14. 30 Uhr in der Himmelfahrtskirche, Marschnerstraße 3. Von da geht es weiter zum Mahnmal „Gebeugter leerer Stuhl“ beim Pasinger Rathaus und danach zur Pasinger Moschee Haci Bayram. „An der letzten Station, der Pfarrkirche St. Hildegard in der Paosostraße 25 möchten wir gemeinsam einen Friedensbaum pflanzen und danach bei einem halal/vegan/koscherem Imbiss ins Gespräch zu kommen“, so Stopic. Wie schon in den vergangenen Jahren ist jeder herzlich eingeladen, den ganzen Friedensweg mitzugehen oder auch einzelne Stationen zu besuchen. „Wir freuen uns auf jeden, der sich uns anschließt.“