Veröffentlicht am 29.08.2019 15:33

Wenn Müll zu Kunst wird

„Hungriger Drückerfisch.” (Foto: Swen Keyser)
„Hungriger Drückerfisch.” (Foto: Swen Keyser)
„Hungriger Drückerfisch.” (Foto: Swen Keyser)
„Hungriger Drückerfisch.” (Foto: Swen Keyser)
„Hungriger Drückerfisch.” (Foto: Swen Keyser)

Was machen wir eigentlich mit unseren Ressourcen? Ist es nötig, dass wir unsere Erde ausbeuten, zu Sachen verarbeiten, die wir dann wegwerfen? Oder gibt es auch andere Wege, die wir gehen können, um unseren Planeten zu erhalten? Was wird aus all dem, was nach oft nur einmaliger Nutzung schon zu Müll geworden ist? Kann man etwas davon zu Kunst verarbeiten?

Swen Keyser möchte mit seinen Bildern „Farbige Ressourcen“ zum Nachdenken über diese Fragen anregen. Sie werden im Evangelischen Bildungswerk München (ebw) in der Herzog-Wilhelm-Straße 24 von 18. September bis 30. Oktober ausgestellt (Mo-Mi 8.30-12 und 13-15 Uhr, Do 12.30-16 Uhr).

Die Vernissage zur Ausstellung ist im ebw am Dienstag, 17. September, um 18 Uhr (Eintritt frei).

Müll im Meer

Swen Keyser ist IT-Systemkaufmann und passionierter Taucher. In Meeren und in Seen kam er mit achtlos weggeworfenem Müll in Berührung. Schockierend und ausschlaggebend für seine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema war sein Aufenthalt in Ägypten. Im Nil, in der Wüste, auf den Straßen, vor den Häusern: Überall wurde er mit den Spuren der Wegwerfgesellschaft konfrontiert. Cola-Flaschen, Saftverpackungen, Wasserflaschen, Chipstüten lagen herum.

Zum Nachdenken anregen

Um auf diese Missstände hinzuweisen, fing Swen Keyser an, Müll zu sammeln und ihn ästhetisch zu überformen. In seinen Collagen, die er auf die Leinwand bringt, kombiniert er beispielsweise Acrylfarben, Strukturpaste, Marmormehl, Asche, Glas, zerstoßene Ziegelsteine mit Müllresten unseres Lebensstils, die somit zu einem Warnzeichen werden. Seine Bilder zeigen unterschiedliche Dimensionen menschlicher Achtlosigkeit und geben gleichzeitig einen Impuls zum Nachdenken über mögliche Alternativen in der Ressourcenverwendung.

Positiver „Fußabdruck”

Die Ausstellung erfolgt in Kooperation mit dem Verein Cradle to Cradle. Der Verein entwirft Konzepte einer menschlichen Existenz in der Natur, in der wir einen positiven Fußabdruck hinterlassen. Es wird eine kurze Vorstellung dieser Denkschule in der Vernissage geben.

Die Laudatio hält Willfried Knorr, Direktor von Herzogsägmühle, Diakonie in Oberbayern. Für die Herzogsägmühler Martinskirche hat Swen Keyser 2019 zum dritten Mal eine Jahreslosung ins Bild gesetzt.

Für die musikalische Untermalung wird Oliver Keyser, der Sohn des Künstlers, gemeinsam mit Kommilitonen sorgen.

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