26 Jugendliche aus 12 Nationen sind in diesem Sommer zu Gast in München. Vom 5. bis 19. August findet die Internationale Jugendbegegnung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (Landesverband Bayern) statt. Das Projekt steht unter dem Motto „Gemeinsam für den Frieden“ .
In diesem Jahr sind junge Leute aus Belarus, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Rumänien, Russland, Slowakei, Türkei, Ukraine und Ungarn zu Gast. Ziel dieser jährlich stattfindenden Jugendbegegnung ist es, den Austausch zwischen den Ländern Europas zu fördern, Vorurteile abzubauen, gegenseitiges Verständnis und Vertrauen zu schaffen und Interesse an den jeweiligen Ländern und Kulturen zu wecken.
Die Internationale Jugendbegegnung 2019 ist eine besondere, denn der Volksbund begeht in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. In Zeiten zunehmender internationaler Konflikte und des wiedererstarkenden Nationalismus in Europa hat die mahnende Friedensarbeit des Volksbundes nichts an ihrer Aktualität verloren.
Während der zwei Wochen arbeiten die Jugendlichen an den Gräbern der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft auf der Kriegsgräberstätte Waldfriedhof (Tischlerstraße) und leisten so einen persönlichen Beitrag gegen das Vergessen. Sie ziehen Grabinschriften nach, pflegen die Kriegsgräberstätte und beschäftigen sich mit den Schicksalen der Menschen, die dort ruhen. Eng mit der Arbeit am Kriegsgrab verbunden ist das Thema der historisch-politischen Bildung. Diese findet in Seminaren, beim Besuch des NS-Dokumentationszentrums sowie bei einer Führung durch die KZ-Gedenkstätte Dachau statt. Bei der Beschäftigung mit Einzelschicksalen werden sich die Jugendlichen gemeinsam mit der Vergangenheit Europas auseinandersetzen. Dabei sollen sie zukunftsorientiert die Herausforderungen für Europa in der heutigen Zeit in den Blick nehmen.
Das internationale Projekt steht vor allem im Zeichen der Begegnung und Völkerverständigung. Im Rahmen von „Nationenabenden“ stellen die Teilnehmer ihre Länder und ihre Kultur aus ihrer ganz persönlichen Perspektive einander vor. Es werden Tänze vorgeführt, nationale Gerichte gereicht, Zungenbrecher gelernt und vieles mehr. Bei einem Treffen mit dem Dießener Trachtenverein lernen sie auch die bayrische Kultur kennen. Auf dem Programm stehen eine Stadtbesichtigung in München, eine Exkursion nach Neuschwanstein, in die Bergwelt des Allgäu, ein Besuch des Klosters Andechs.
In der Gruppenunterkunft in Dießen können die Jugendlichen ihre Freizeit direkt am Ammersee genießen. Die Versorgung und Mobilität der Gruppe wird durch Personal und Fahrzeuge der Bundeswehr sichergestellt.
Zum Abschluss der Internationalen Jugendbegegnung findet am Mittwoch, 14. August, um 12 Uhr an der Kriegsgräberstätte Waldfriedhof (Tischlerstraße) eine Gedenkveranstaltung, die durch die teilnehmenden Jugendlichen gestaltet wird, statt. Unter den prominenten Gästen werden auch konsularische Vertreter derjenigen Länder sein, aus denen die Teilnehmer des Camps kommen. Im Anschluss an die Gedenkfeier gibt es ein gemütliches Beisammensein mit einem kleinen Imbiss. Über die Teilnahme interessierter Bürger würde sich die Teilnehmer des Camps und die Vertreter des Volksbundes sehr freuen.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ist eine humanitäre Organisation. Er widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen. Der Volksbund betreut Angehörige in Fragen der Kriegsgräberfürsorge, er berät öffentliche und private Stellen, er unterstützt die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kriegsgräberfürsorge und fördert die Bildung und Begegnung junger Menschen an den Ruhestätten der Toten.
Heute hat der Volksbund 300.000 aktive Förderer sowie über eine Million Gelegenheitsspender und Interessierte. Mit ihren Beiträgen und Spenden, mit Einnahmen aus Erbschaften und Vermächtnissen sowie den Erträgen aus der jährlichen Haus- und Straßensammlung finanziert der Volksbund zu etwa 70 Prozent seine Arbeit. Den Rest decken öffentliche Mittel des Bundes und der Länder.
Gegründet wurde die gemeinnützige Organisation am 16. Dezember 1919, um nach den zahllosen deutschen Kriegstoten des Ersten Weltkrieges zu suchen und deren Gräber zu pflegen.